In Deutschland sympathisiert fast jeder zweite Bundesbürger mit Demonstranten, die gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" und die "Islamisierung des Abendlandes" auf die Straße gehen. In einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag von ZEIT ONLINE gab knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an, Verständnis für diese Demonstrationen zu haben. 30 Prozent der Befragten antworteten, sie hätten "voll und ganz" Verständnis für die Anliegen der Demonstranten. 19 Prozent antworteten mit "Eher ja". Ablehnend äußerten sich insgesamt 23 Prozent.

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Gruppierungen wie die Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida), die auch am heutigen Montag wieder in Dresden demonstrieren werden, bekommen demnach weit verbreiteten Zuspruch aus allen Altersklassen und Teilen der Bevölkerung. Die Initiatoren der Bewegung beklagen eine ihrer Ansicht nach zunehmende Islamisierung der Gesellschaft, warnen vor kriminellen Ausländern und der Abkehr von abendländischer Kultur und Werten.

Die Angst vor radikalen Islamisten treibt laut der Umfrage eine Vielzahl der Menschen in Deutschland um. 73 Prozent der Bundesbürger gaben an, Sorge zu haben, dass der radikale Islam an Bedeutung gewinnt. Besonders stark verbreitet (78 Prozent) ist diese Annahme bei älteren Menschen ab 55 Jahren. Aber auch bei den 18- bis 24-Jährigen antworteten 66 Prozent "Ja, ich habe Sorge".

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Eine Mehrheit der Befragten ist nicht zufrieden mit der Anzahl an Flüchtlingen, die Deutschland in diesem Jahr aufnimmt. 200.000 Menschen werden 2014 als Flüchtlinge und Asylbewerber in der Bundesrepublik erwartet. Auf die Frage "Sind Sie der Meinung, dass Deutschland aktuell zu viele oder zu wenige Flüchtlinge aufnimmt" antworteten insgesamt 59 Prozent der Befragten, Deutschland nehme "deutlich zu viele" (30 Prozent) oder "eher zu viele" (29 Prozent) auf. Besonders problematisch bewertet wird die Zahl der Flüchtlinge von den Menschen in den Altersklassen zwischen 25 und 54.

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Für die Umfrage, die zwischen dem 12. und 15. Dezember erstellt wurde, wurden 1.107 Menschen befragt.