Großeinsatz der Polizei, Umleitungen bei den Verkehrsbetrieben, leere Geschäfte in der Innenstadt : Das kostet uns PEGIDA!

Von: Von CHR. FISCHER, S. HORNIG, B. SCHILZ, J. Pabst (Text) und J. MÄNNEL, O. RENTSCH, D. SUKOW (Fotos)

Dresden – Seit Wochen demonstrieren die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Allein am Montag waren es 15 000 Menschen bei der 9. Pegida-Kundgebung am Skaterpark und dem anschließenden Marsch bis zum Dynamo-Stadion dabei.

Doch der Widerstand gegen „Pegida“ wächst, 5650 Dresdner protestierten für eine weltoffene Stadt.

Und auch die Zahl der eingesetzten Polizeibeamten stieg laut Innenministerium kontinuierlich. Waren es am Anfang 280 Polizisten mussten am Montag 1346 Straßen absperren und beide Lager auseinander halten. Wegen „Pegida“ waren bislang zusammen gerechnet 4820 Beamte mit rund 300 Fahrzeugen im Einsatz!

DOCH WAS KOSTET DAS?

Ein Sprecher des Innenministeriums: „Aufgrund der im Grundgesetz geschützten Versammlungsfreiheit verbietet es sich, eine Rechnung zu stellen!“

Doch BILD schlüsselt auf, was die Polizeieinsätze dem Steuerzahler theoretisch laut der „Neunten Sächsische Kostenverzeichnis“ bis heute in etwa gekostet haben.

Demnach müsste man laut Punkt 9 für Absperr- und Sicherungsmaßnahmen 24 Euro „je angefangene halbe Stunde und je eingesetzten Bediensteten“ veranschlagen. Dazu 95 Euro je Fahrzeug in der ersten Stunde plus 37 Euro für jede weitere halbe Stunde!

So kommt man bei durchschnittlicher Einsatzzeit von vier Stunden auf 925 440 Euro Personal- und 95 100 Euro Fahrzeugkosten. Macht unterm Strich: 1 020 540 Euro.

Doch auch anderswo entstehen durch die unaufhörlichen Montags-Märsche hohe Kosten.

DVB-Sprecher Falk Lösch (49): „Wir reagieren auf die Demos mit einem höheren Personaleinsatz u.a. von Dispatchern. Durch die Umleitungen von Straßenbahnen und Einsatz von zusätzlichem Personal kommt es natürlich zu einem finanziellen Mehraufwand. Wie hoch die Kosten aber genau sind, können wir nicht sagen.“

Eberhard Lucas (61), Chef des Handelsverbands Sachsen ergänzt: „Großveranstaltungen jeder Art, auch Pegida, schaden dem Einzelhandel. Umfragen zufolge kommen weniger Kunden in die Innenstadt, die Frequenz ist rückläufig. Der Umsatzverlust geht sicher in die Tausende.“

Und selbst die Taxifahrer klagen über die Großdemo: „Pegida schadet meinem Geschäft, da ich viel länger brauche, um in und aus der City zu kommen“, so Taxifahrer Thomas Uhlig (52). „Dadurch büße ich zwei Stunden ein, in denen ich keine Kunden habe.“ Macht nur bei ihm 40 Euro weniger Umsatz.

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