"Klima-Angst": Bald anerkannte psychologische Störung?

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Jahr um Jahr werden die Menschen mit neuen Rekorden konfrontiert - eine Tatsache, die bei vielen Angst vor der Zukunft hervorruft.

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Juni 2019: Der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Jahr um Jahr werden die Menschen mit neuen Rekorden konfrontiert - eine Tatsache, die bei vielen Angst vor der Zukunft hervorruft.

"Wir sollten uns um unsere Kinder sorgen"

"Es wird Problem geben. Der Welt wird es gut gehen, ohne uns. Wir sollten uns über die Zukunft unserer Kinder Sorgen machen", sagt diese Frau.

Die amerikanische psychologische Gesellschaft erwägt seit Jahren, "Klima-Angst" in ihre Liste der psychischen Störungen aufzunehmen. Diese ungarische Psychologin Eszter Hátszegi ist mit der Problematik vertraut:

"Ich habe Patienten, die genau deswegen hierher kamen. Sie haben so viel Angst vor dem Klimawandel, dass es sie in ihrem Alltag behindert und daran, einen gesunden Lebensstil zu führen."

Das Gefühl der Hilflosigkeit ist besonders bei Stadtmenschen ausgeprägt und trägt zur Verschlimmerung des Problems bei. Er versuche, zu tun, was er könne, sagt dieser Mann. Er kaufe keine Plastikflaschen mehr, sein nächstes Auto würde ein Hybridwagen - das stehe in seiner Macht.

Auswirkungen des Klimawandels in ländlichen Gegenden deutlich spürbar

In ländlichen Gegenden sind die Auswirkungen des Klimawandels noch präsenter. Landwirt András Ördög fühlt alljährlich die Konsequenzen.

András Ördög ist Landwirt und Viehzüchter, erzählt:

"In diesem Winter gab es kaum Niederschläge, auch im Frühling blieben sie aus. Wir haben uns Sorgen gemacht, ob das Gras überhaupt wachsen würde. Und ob wir überhaupt Futter für die Tiere haben."

András hat lediglich ein Drittel des Heus eingebracht, das er braucht, um im Winter über die Runden zu kommen. Aber er findet kreative Lösungen für einige der Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt:

"Dieser Kanal fließt einige Kilometer entfernt von hier und mündet weiter unten in einen größeren. Letztes Jahr haben wir mit mithilfe von Sandsäcken das Wasser aufgehalten und es auf der Weide angestaut. Das hat uns aus der Klemme geholfen und wir konnten an einem Tag genug für rund 60 Heuballen mähen."

Eine Dauerlösung ist das nicht - denn auch das Wasser wird immer knapper. András denkt nun darüber nach, die Zahl seiner Nutztiere zu verringern und nur so viele zu halten, wie er auch wirklich satt bekommt.

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