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„Gebärstreik-Bewegung“ : Klima-Aktivisten sprengen Hochzeitsmesse mit Kindersärgen
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FOCUS online/Wochit „Letzten Generation“ unterbricht Hochzeitsmesse in Aalen
  • FOCUS-online-Autor

Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ haben in Aalen eine Hochzeitsmesse gekapert - mit einem Trauerzug samt Kindersärgen. Hinter diesem unfassbaren Gebärstreik steht eine ganze Bewegung, die sich auf eine umstrittene Studie beruft.

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Auf einer Hochzeitsmesse in Aalen sollten am Sonntag Aussteller Paaren bei der Hochzeitsplanung helfen. Die Veranstaltung wurde jedoch von fünf Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ unterbrochen, die in Schwarz gekleidet Kindersärge und Grablichter durch die Messehalle trugen.  

Mit der Aktion wollten die Aktivisten vor allem auf die Zukunft noch nicht geborener Kinder aufmerksam machen, berichtete die „ Schwäbische Zeitung “. Die Kinder, die aus jetzt geschlossenen Ehen hervorgehen, gehören laut der Aktivisten zu den größten Opfern der derzeitigen Klima-Politik. „Wir trauern um die ungeborenen Kinder als Opfer der Klimakrise. Wir sind die letzte Generation, die das noch verhindern kann“, schrieb Aktivist Florian Funk auf Twitter.  

Umstrittene Studie: Verzicht auf Kinder bedeute weniger CO2-Ausstoß

Hinter der unfassbaren Aktion der Klima-Aktivisten steckt eine internationale Bewegung: der „Birthstrike”, zu Deutsch „Gebärstreik”. Populär wurde die Bewegung vor allem in Großbritannien, wo sie von der Popsängerin Bylthe Pepino ins Leben gerufen wurde. Die Anhänger verzichten zugunsten des Klimas auf eigene Kinder. Der Grund dafür scheint simpel: Weniger Menschen heißt weniger CO2-Ausstoß.

Zusätzlich machen sich viele junge Menschen Sorgen um die Zukunft ihrer potenziellen Kinder. Laut dem „ Bayerischen Rundfunk “ sind sich etwa 40 Prozent der 16- bis 24-Jährigen unsicher, ob sie derzeit Kinder bekommen wollen. Dazu gehöre auch die Sorge, ob die zukünftige Welt überhaupt sicher und bewohnbar wäre.   

Anhänger des „Gebärstreiks“ beziehen sich dabei immer wieder auf eine Studie , die 2017 von der Universität Lund und der University of British Columbia herausgegeben wurde. Der erfolgreichste Weg, den Klimawandel zu bekämpfen, sei demnach der Verzicht auf ein eigenes Kind. 58,6 Tonnen CO2-Äquivalente könnten so eingespart werden. Wer auf ein Auto verzichtet, spart im Vergleich nur 2,4 Tonnen pro Jahr. 

Wie klimafeindlich sind Kinder?  

Es gibt jedoch auch Wissenschaftler, die der Studie kritisch gegenüberstehen. So gehen die Autoren Seth Wynes und Kimberly Nicholas davon aus, dass jede Generation an Kindern die nächstfolgende Generation gleichermaßen belastet. Es wird jedoch nicht berücksichtigt, inwiefern die kommende Bevölkerung klimafreundlicher handelt, also beispielsweise ihren Konsum verändert oder klimabewusster reist.  

Ebenfalls rechnet die Studie damit, dass der CO2-Ausstoß eines Menschen sein ganzes Leben über gleich bleibt. Ein Kleinkind trage aber wesentlich weniger zu den CO2-Emissionen durch Konsum und Mobilität bei, wie ein Erwachsener, so das WDR-Magazin „ Quarks “.  

Für wen sollen wir das Klima retten?  

Auch Umweltbundesamt-Experte Michael Bilharz kritisiert die Studie. „Ist es wünschenswert, in einer Gesellschaft zu leben, die überaltert? Und für wen wollen wir die Welt retten, wenn wir uns dazu entscheiden, keine Nachkommen mehr zu haben?“, sagte er im Gespräch mit „Quarks“. Der Verzicht auf ein Kind sei jedenfalls keine Möglichkeit, den Klimawandel akut zu verlangsamen. Schließlich würden sich die Auswirkungen erst nach einer Generation bemerkbar machen. Maßnahmen wie das Abschalten von Kohlekraftwerken und klimaneutrale Mobilität seien  schneller umsetzbar und deutlich effizienter.  

Ebenso sei es wichtig, die nachkommenden Generationen in Klimathemen zu schulen und ein Bewusstsein zu schaffen. So könne man verhindern, dass sie die Fehler der vorherigen Generationen wiederholen.  

In Aalen zeigte man für die Sorgen der „Letzten Generation“ jedenfalls kein Verständnis. Die Aktivisten wurden schnell gebeten, die Messehalle zu verlassen. Mit ihren Kindersärgen verließen sie laut der „ Schwäbischen Post “ friedlich das Gelände.  

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