Die Kunden kauften weiter ein!: Hier lag ein Toter fast vier Stunden lang

Der Berliner (66) war hier zusammengebrochen und konnte nicht mehr reanimiert werden

Der Berliner (66) war hier zusammengebrochen und konnte nicht mehr reanimiert werden

Von: Von MAREN WITTGE und LUCAS NEGRONI

Teltow – Makaber! In einem Supermarkt in Teltow ist am Mittwoch ein älterer Kunde (66) vor der Gemüsetheke verstorben. Die Leiche des Mannes lag dann noch etwa dreieinhalb Stunden lang im laufenden Kundenbetrieb zwischen den Supermarktregalen, wie die Polizei mitteilte.

Katrin B. (33, Name geändert) wollte am späten Mittwochnachmittag nur schnell noch ein paar Besorgungen machen. Jetzt will die Mutter von zwei Kleinkindern den Supermarkt in Teltow (Potsdam-Mittelmark) nie wieder betreten.

Denn im Gang zwischen Kartoffeln und Schokoriegeln lag die Leiche eines Mannes (66). Dreieinhalb Stunden lang! Während die Kunden im NP-Supermarkt weiter ihre Einkaufswagen durch die Gänge schoben.

Der 66-Jährige war Stammkunde des Ladens. Beim Einkauf am frühen Nachmittag brach der Berliner am Gemüseregal plötzlich zusammen. Mitarbeiter alarmierten um 14.44 Uhr den Notarzt. Als der mit der Reanimation begann, schoben Angestellte etwa zwei Meter hohe Getränkepaletten als Sichtschutz davor. Weitere Rettungskräfte wurden alarmiert. Eine Freiwillige Feuerwehr aus Ruhlsdorf und die Berufsfeuerwehr aus Teltow rückten an.

Doch der Laden blieb weiter geöffnet. Die Verantwortlichen des NP-Supermarktes in der Lichterfelder Allee hielten es offenbar nicht für notwendig, das Geschäft zu schließen.

Möglicherweise auch aus Angst, Kunden zu verlieren. Nach Angaben einer Angestellten beschwerten sich sogar mehrere Menschen, weil sie nicht an das Regal herankamen, vor dem der Notarzt gerade um das Leben eines Menschen kämpfte.

Eine offizielle Stellungnahme wollte die Filialleitung BILD aber nicht abgeben.

Nach einer Dreiviertelstunde stellte der Arzt die Reanimationsversuche ein. Der Mann konnte nicht ins Leben zurückgeholt werden. Um 16 Uhr wurde die Kripo alarmiert. Ein Polizeisprecher: „Weil die Todesursache unklar war, wurde ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.“

„Ob der Supermarkt während der Spurensicherung geöffnet bleibt oder nicht, ist Entscheidung des Betreibers“, so der Polizeisprecher.

Und der Betreiber entschied sich, den Laden offen zu lassen.

Gegen 17 Uhr betrat Katrin B. dann das Geschäft. „Dort waren viele Feuerwehrmännern und Polizisten“, erinnert sie sich. An der Fleischtheke habe eine Frau gesagt: „Da liegt ein Toter!“

Nach dem Tod des Senioren untersuchte die Kripo auch diesen Opel

Nach dem Tod des Senioren untersuchte die Kripo auch diesen Opel

Foto: .

Katrin B. entsetzt: „Man konnte die Leiche sehen, trotz der Getränkepaletten. Da waren doch auch Kinder in dem Laden!“

Um 18.10 Uhr schloss die Kripo die Spurensicherung ab, übergab die Leiche an einen Bestatter. Ein Fremdverschulden am Tod des Mannes wurde ausgeschlossen.

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