Politik

Angebliche Israel-Unterstützer Türkisches Parlament verbannt Coca-Cola und Nestlé

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Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel haben sich in den letzten Wochen massiv verschlechtert.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel haben sich in den letzten Wochen massiv verschlechtert.

(Foto: picture alliance/dpa/APA Images via ZUMA Press Wire)

Nach den vorausgegangenen Tiraden des türkischen Präsidenten Erdogan gegen Israel verbannt das Parlament in Ankara Produkte von Firmen, die angeblich den Krieg gegen Gaza unterstützen. In mehreren Provinzen wird durch die regierende AKP zudem dazu aufgerufen, israelische Waren zu boykottieren.

Das türkische Parlament hat Produkte von Coca-Cola und Nestlé wegen ihrer angeblichen Unterstützung Israels im Gaza-Konflikt aus seinen Restaurants verbannt, wie aus einer offiziellen Erklärung und einer Quelle hervorgeht, die die beiden Unternehmen namentlich nennt. Die beiden Unternehmen reagierten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

"Die Produkte von Unternehmen, die Israel unterstützen, werden nicht in Restaurants, Cafeterias und Teehäusern auf dem Parlamentsgelände verkauft", sagte die Große Nationalversammlung der Türkei, ohne die Unternehmen zu nennen. Die Entscheidung gehe auf den Parlamentspräsidenten zurück, hieß es.

In zahlreichen türkischen Provinzen haben zudem staatliche Einrichtungen und Gemeinderegierungen vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen. Welche Produkte davon genau betroffen sind, blieb zunächst offen. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete von Stadtregierungen und Provinzeinrichtungen, die zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen hätten.

Der AKP-Politiker Ejder Batur sagte Anadolu, in allen Einrichtungen der 24 von seiner Partei regierten Gemeinden in Istanbul würde kein israelisches Produkt mehr angeboten. Auch zahlreiche Universitäten kündigten Anadolu zufolge an, künftig Produkte von Israel unterstützenden Firmen nicht mehr anzubieten.

Attacken durch Erdogan

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte zuvor im Zuge des Gaza-Kriegs nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen. "Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr", sagte er laut einer Mitteilung seines Pressebüros auf dem Rückflug von der kasachischen Hauptstadt Astana. "Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen."

Ankara beabsichtige allerdings nicht, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen. "Die Verbindungen komplett zu kappen, ist nicht möglich, besonders in der internationalen Diplomatie", betonte er.

Erdoğan unterstellte Israel zudem "Kriegsverbrechen" und bezeichnete die Hamas als eine "Gruppe von Befreiern", womit er im Westen massiv für Verstimmung sorgte. Israel reagierte auf die Angriffe durch den türkischen Präsidenten mit dem Abzug aller Diplomaten aus Ankara.

Quelle: ntv.de, rog/dpa/rts

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