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Am Donnerstand stand sie noch auf der Bühne in Sevilla. Shakira bei der Latin Grammy Verleihung.

© dpa/Vianney Le Caer

Shakira und die Steuern: Muss die Popsängerin ins Gefängnis?

Anklagebank statt Showbühne – am Montag beginnt in Barcelona der Betrugsprozess gegen den Superstar. Die 46-Jährige gibt sich gelassen.

An diesem Montag wird es ernst für die weltberühmte Popsängerin Shakira. Die 46-jährige kolumbianische „Hüftschwungkönigin“ muss dann im Landgericht Barcelonas auf der Anklagebank Platz nehmen und sich wegen des Vorwurfs des millionenschweren Steuerbetrugs in Spanien verantworten.

Die Staatsanwaltschaft fordert wegen der mutmaßlichen Steuerhinterziehung in den Jahren 2012 bis 2014 acht Jahre Haft für die frühere Lebensgefährtin von Gerard Piqué, dem langjährigen legendären Barça-Kicker. Zudem soll sie 23,5 Millionen Euro Strafe zahlen.

Die 46-jährige „Shak“, wie sie auch von ihren Fans genannt wird, scheint dem Gerichtsverfahren gelassen entgegen zu sehen. Die mit Hunderten von Musikpreisen ausgezeichnete Künstlerin beteuert, dass sie unschuldig sei. Deswegen hat sie bisher eine gütliche Einigung mit der Staatsanwaltschaft abgelehnt.

Bis zu Urteilssprechung ist noch viel Zeit

Offenbar will Shakira erst einmal den Verlauf des Verfahrens abwarten. Ihre Anwälte haben noch bis zur definitiven Urteilssprechung Zeit, um im letzten Moment vielleicht doch mit den Anklägern einig zu werden und eine eventuelle Verurteilung abzuwenden. 

Die Frauen weinen nicht mehr, die Frauen rechnen ab.

Shakira in einem ihrer Songs nach der Trennung.

An Geldmangel leidet die Königin des Latin Pops jedenfalls nicht. Sie kann auch eine mögliche Steuerstrafe in Millionenhöhe problemlos bezahlen. Seit ihrer Trennung von Barça-Star Piqué, der sie und ihre beiden gemeinsamen Kinder wegen einer anderen Frau verlassen hatte, sind auf Shakiras Konto Rekordeinnahmen eingegangen.

Vor allem, weil es ihr gelungen ist, die Enttäuschung über das Verhalten ihrer großen Liebe und ihren eigenen Trennungsschmerz musikalisch zu Welterfolgen zu verarbeiten.

In ihren Songs „Te Felicito“ (Ich gratuliere dir), „Monotonía“ (Eintönigkeit) und „Music Session #53“ thematisiert sie die Trennung von ihrem Ex-Partner Piqué, mit dem sie mehr als zehn Jahre liiert war. Songs, die als „Trilogie der Rache“ in die Musikgeschichte eingegangen sind.

Du hast einen Ferrari gegen einen Twingo getauscht.

Shakira über die neue Freundin ihres Ex.

„Du dachtest, du würdest mich verletzen, aber du hast mich stärker gemacht“, heißt es in einem dieser Hits. „Die Frauen weinen nicht mehr, die Frauen rechnen ab“, singt Shakira und ermutigt damit alle Frauen, sich auch in emotionalen Ausnahmesituationen nicht unterkriegen zu lassen. Zu Piqués neuer Freundin sagte sie: „Du hast einen Ferrari gegen einen Twingo getauscht.“ 

Nach der Trennung vom heute 36-jährigen Piqué im Sommer 2022 zog Shakira von Barcelona nach Miami im US-Staat Florida. Ihre Anwälte setzten durch, dass Shakira das Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Kinder Sasha und Milan erhielt.

Kompletter Neustart in Miami

In Miami sei ihr inzwischen ein privater und musikalischer Neustart gelungen, erzählte sie jetzt im Interview mit der Zeitschrift „Hola!“. Die Erfolge ihrer jüngsten „Rache-Hits“, die auf den Streaming-Plattformen schon Stunden nach der Veröffentlichung millionenfach abgerufen wurden, bestätigen dies.

Auch ihren Kindern gehe es in Miami besser als in Spanien: „Noch nie habe ich meine Söhne so glücklich gesehen. Sie können, anders als in Barcelona, rausgehen, ohne dass sie von Paparazzi verfolgt werden. Sie können hier ein normales Leben führen.“

Unterdessen droht in Spanien Ärger. Die Steuerfahnder lassen nicht locker und haben Shakira, die mit Hits wie „Waka Waka“ und „Hips Don’t Lie“ berühmt wurde, wegen eines weiteren mutmaßlichen Betrugs angezeigt.

Es wird ein zweites Verfahren geben

Wie die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität in Barcelona mitteilte, wird nun auch wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung im Jahr 2018 ermittelt.

In diesem zweiten Verfahren gegen Shakira wird der Kolumbianerin vorgeworfen, Einkommens- und Vermögenssteuer in Höhe von 6,7 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Dieser Vorwurf wird derzeit noch von einem Ermittlungsrichter untersucht, der dann entscheiden muss, ob „Shak“ auch in diesem Fall auf die Anklagebank muss.

Auch durch die neuen Vorwürfe lässt sich Shakira nicht aus der Ruhe bringen. Sie habe gelernt, Tiefschläge zu verdauen. Die Musik helfe ihr dabei, ihre Emotionen und Gefühle zu verarbeiten und immer wieder nach vorne zu schauen, sagte sie im Gespräch mit „Hola!“. Oder wie sie in „Waka Waka“ singt: „Weder tun die Schläge weh, noch gibt es Angst.“

Gerade arbeite sie an einem neuen Album, verriet sie. Und 2024 werde sie wieder auf Welttournee geben. Shakiras Zukunftspläne sprechen dafür, dass „Shak” nicht damit rechnet, im am Montag startenden Steuerprozess in Barcelona tatsächlich zu einer längeren Gefängnisstrafe verurteilt zu werden.

Auch diesen Optimismus hat „Shak“ schon musikalisch verarbeitet: In einer ihrer Liedzeilen heißt es: „Eines Tages, nach dem Unwetter, wenn du es nicht erwartest, kommt wieder die Sonne durch.“

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