Angriff: Kabelsabotage in Frankreich führt international zu Störungen
An mehreren Stellen wurde das Glasfaser-Netz von Free bei Marseille durchtrennt. Die Polizei ermittelt.
Das Glasfasernetz von Free in Frankreich ist an mehreren Stellen gleichzeitig durchtrennt worden. Die französische Polizei erklärte am 21. Oktober 2022, sie untersuche mehrere Unterbrechungen in der französischen Metropole Marseille.
Der Angriff erfolgte auf das dortige Glasfasernetz von Free. Eine Sprecherin der Polizei von Marseille bestätigte Associated Press (AP), dass Beamte und örtliche Gendarmen mehrere Kabelbrüche in den Außenbezirken der Stadt untersuchten.
"Ein großer Kabelbruch in Südfrankreich hat wichtige Verbindungen nach Asien, Europa, den USA und möglicherweise zu anderen Teilen der Welt beeinträchtigt." Das gab der Rechenzentrumsbetreiber und Securityanbieter Zscaler am 20. Oktober 2022 bekannt. Zscaler nahm Routing-Anpassungen vor, um das Problem zu umgehen, das inzwischen gelöst ist.
Das französische Telekommunikationsunternehmen Free ist eine Tochtergesellschaft von Iliad des Gründers Xavier Niel. Es hat seinen Hauptsitz in Paris und ist der zweitgrößte Internet Service Provider in Frankreich.
"Ein Akt des Vandalismus an unserer Glasfaserinfrastruktur hat in der Region Marseille seit gestern Abend zu erheblichen Dienstunterbrechungen (Verschlechterung des Dienstes und der Festnetz-/Mobilfunkbandbreite) geführt. Unsere Teams sind seit 3 Uhr morgens mobilisiert", gab Free bei Twitter bekannt.
Der DE-CIX war nicht betroffen. "Wir konnten am DE-CIX Marseille keine Störungen verzeichnen", sagte DE-CIX-Sprecher Carsten Titt Golem.de auf Anfrage.
Im Norden Deutschlands kam es am 8. Oktober 2022 zu einem großflächigen Ausfall des gesamten Bahnverkehrs, weil Glasfaserkabel zerstört wurden. Die zwei Stellen, an denen die Kabel durchtrennt wurden, wurden gezielt so ausgewählt, dass auch das Backup für die GSM-R-Anbindung nicht mehr arbeiten konnte.
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