Breitbandausbau: Koalitionsvertrag nennt Ausbau von Glasfaser als Priorität

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News Norman Wittkopf
Breitbandausbau: Koalitionsvertrag nennt Ausbau von Glasfaser als Priorität
Quelle: Deutsche Glasfaser / Michael Bader

Die Verhandlungen um eine neue, große Koalition in Deutschland zwischen CDU/CSU und SPD sind mit der Fertigstellung eines Vertragsentwurfs heute abgeschlossen worden. In Sachen Digitalisierung wird dabei langfristig vor allem mit Glasfaser und 5G-Mobilfunk in Richtung Gigabit-Gesellschaft geplant.

Bereits Mitte Januar wurden Bestandteile der Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD im Bereich der Digitalisierung publik und mittlerweile haben sich die Parteien im Rahmen ihrer Verhandlungen auf einen Entwurf für einen Koalitionsvertrag einigen können. Demnach wird unter anderem eine "flächendeckende digitale Infrastruktur von Weltklasse" mit Gigabit-Netzen bis 2025 angestrebt, wobei "Glasfaser in jeder Region und jeder Gemeinde, möglichst direkt bis zum Haus" liegen soll.

Für die Umsetzung sollen Staat und Telekommunikationsanbieter zusammenarbeiten, wobei laut Koalitionsvertrag von "einem öffentlichen Finanzierungsbedarf von zehn bis zwölf Milliarden Euro in dieser Legislaturperiode" ausgegangen wird, die "in einem Gigabitinvestitionsfonds verlässlich" bereitgestellt werden sollen. Dafür wollen die Parteien "die Erlöse aus der Vergabe der UMTS- und 5G-Lizenzen zweckgebunden bereitstellen und [...] bis 2021 im Haushalt sicherstellen, dass das Fördervolumen insgesamt erreicht wird." Für die Mittel sollen ausschließlich Ausbauabschnitte förderfähig sein, die mit Glasfasertechnologie ausgebaut werden.

Darüber hinaus sollen aber auch neue Anreize für den privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau geschaffen werden und die bisherige "detaillierte" Vorabregulierung im Kupfernetz auf ein Modell des diskriminierungsfreien Zugangs für alle Marktteilnehmer (Open Access) umgestellt werden. Außerdem soll Deutschland zum Leitmarkt für den kommenden Mobilfunkstandard 5G werden, wofür die Versteigerung der entsprechenden Frequenzen, das Stopfen von Funklöchern sowie "offene und kostenfreie WLAN-Hotspots" an allen öffentlichen Bundeseinrichtungen und in Zügen sowie Stationen der Deutschen Bahn sorgen sollen.

Der entsprechende Aufgabenbereich "digitale Infrastruktur" bleibt weiterhin dem Verkehrsressort unterstellt und in den Händen der CSU. Als Reaktion auf die festgehaltenen Digitalisierungsthemen reagierten Branhenverbände wie Bitkom, Eco und Co. in ersten Stellungnahmen gemischt bis positiv. Grundlegend werden die Pläne gelobt, auch wenn bestimmte Maßnahmen bis hin zum Gesamtkonzept teils deutliche Verbesserungsmöglichkeiten bereithielten.

Quelle: via golem.de

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    • Kommentare (36)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von PCGH_Torsten Community Manager
        AW: Breitbandausbau: Koalitionsvertrag nennt Ausbau von Glasfaser als Priorität

        Zitat von Tischi89
        mal abgeshen davon dass ich das Geblubber langsam auch nicht mehr glauben kann...warum wird eigentlich nicht, weningstens mittelfristig mehr auf coaxial gesetzt? Ich weiss shared medium usw aber kann man dies nicht auch mit bessere Infrastruktur entgegenwirken?

        Der Vorteil ist ja immerhin, dass es schon sehr verbreitet ist und somit der Ausbau nicht so teuer ist
        Die hohen Ausbaukosten entstehen vor allem durch die Verlegearbeiten selbst. Ob man dann Telefondrähte, Koaxial oder Glasfaser verlegt, spielt eine untergeordnete Rolle – letztere hat aber mit Abstand das höchste Potential. Derzeit sind viele Verbraucher aber nicht bereit, überhaupt einen Aufpreis für Mehrleistung im Vergleich zur bereits bestehende Versorgung zu zahlen. Insbesondere für die Kabelnetzbesitzer, die bereits mehrere 100 MBit/s auf der letzten Meile versprechen können, ist ein Ausbau deswegen unwirtschaftlich. Steuergelder in Höhe von umgerechnet rund 250-300 Euro pro Haushalt (zieht man die bereits vorhandenen FTTH-Anschlüsse ab entsprechend mehr) dürften den Betreibern also sehr entgegenkommen. Abzuwarten bleibt natürlich, ob diese reichen – zumindest die Telekom hat in der Vergangenheit sehr viel höheren Kosten für einen kurzfristigen Ausbau genannt, nicht zuletzt weil die nötigen Fachkräfte/-firmen fehlen und vermutlich auch niemand Neugründungen in einem Sektor plant, der ab 2025 nicht mehr benötigt werden würde.
      • Von PCGH_Torsten Community Manager
        AW: Breitbandausbau: Koalitionsvertrag nennt Ausbau von Glasfaser als Priorität

        Zitat von Tischi89
        mal abgeshen davon dass ich das Geblubber langsam auch nicht mehr glauben kann...warum wird eigentlich nicht, weningstens mittelfristig mehr auf coaxial gesetzt? Ich weiss shared medium usw aber kann man dies nicht auch mit bessere Infrastruktur entgegenwirken?

        Der Vorteil ist ja immerhin, dass es schon sehr verbreitet ist und somit der Ausbau nicht so teuer ist
        Die hohen Ausbaukosten entstehen vor allem durch die Verlegearbeiten selbst. Ob man dann Telefondrähte, Koaxial oder Glasfaser verlegt, spielt eine untergeordnete Rolle – letztere hat aber mit Abstand das höchste Potential. Derzeit sind viele Verbraucher aber nicht bereit, überhaupt einen Aufpreis für Mehrleistung im Vergleich zur bereits bestehende Versorgung zu zahlen. Insbesondere für die Kabelnetzbesitzer, die bereits mehrere 100 MBit/s auf der letzten Meile versprechen können, ist ein Ausbau deswegen unwirtschaftlich. Steuergelder in Höhe von umgerechnet rund 250-300 Euro pro Haushalt (zieht man die bereits vorhandenen FTTH-Anschlüsse ab entsprechend mehr) dürften den Betreibern also sehr entgegenkommen. Abzuwarten bleibt natürlich, ob diese reichen – zumindest die Telekom hat in der Vergangenheit sehr viel höheren Kosten für einen kurzfristigen Ausbau genannt, nicht zuletzt weil die nötigen Fachkräfte/-firmen fehlen und vermutlich auch niemand Neugründungen in einem Sektor plant, der ab 2025 nicht mehr benötigt werden würde.
      • Von warawarawiiu Volt-Modder(in)
        AW: Breitbandausbau: Koalitionsvertrag nennt Ausbau von Glasfaser als Priorität

        Zitat von Redrudi
        Oh,ich bin verwirrt.

        Du weißt doch bestimmt das ich mit Forenuser dich gemeint habe.
        Das das den Leuten hier als Argumentation dient mag ja vielleicht stimmen oder auch nicht.Ich finde aber das man für sich nicht das recht in Anspruch nehmen sollte der Führung eines Stadtwerkes Unfähigkeit vor zu werfen.
        Da hast du was falsch verstanden
        Les meinen text sowie den von mir zitierten nochmal durch^^
      • Von Ash1983 Freizeitschrauber(in)
        AW: Breitbandausbau: Koalitionsvertrag nennt Ausbau von Glasfaser als Priorität

        Zitat von DasBorgkollektiv
        Warum extra bestellen? Hier in Holstein bauen sich einige Stadtwerke einfach ihre eigenen Glasfaser-Netze auf (u.a. die SW Neumünster, Eutin oder Geesthacht). In einigen Gebieten gibt es sogar Konkurrenz beim Aufbau der Glasfasernetze. Aber es gibt hier auch viele Gemeinde-Zweckverbände, die auf einen flächendeckenden Glasfaserausbau setzen.
        Sind alles drei Kunden von uns, ist bekannt. Es gibt aber zig tausende kleine Werke, die das nicht tun.

        Zitat von warawarawiiu
        Ich weiss nicht worauf du hinaus willst.
        Ein Stadtwerke das Löhne /Gehälter in Höhe von mehreren hunderttausend pro Monat zahlt, kann sich eine einmalinvestition in Glasfaserkabel SPIELEND aus der Porokasse leisten.
        Gewinnabführungsverträge mit der Kommune? Die müssen für jeden Kugelschreiber ne Anforderung schreiben...
      • Von cryon1c Lötkolbengott/-göttin
        AW: Breitbandausbau: Koalitionsvertrag nennt Ausbau von Glasfaser als Priorität

        Zitat von Redrudi
        Man Man,bei soviel Unfähigkeit wie den Firmen von Leuten vorgeworfen wird da können die glatt zu machen.
        Keine Ahnung wie man einer Führung von einem Stadtwerk als popliger Forenuser ein fach so Unfähigkeit vorwerfen kann obwohl man keinen einblick in die Finanzen hat.

        Man und dann wird behauptet unser Land verblödet.
        Finanzen sehen bei denen ordentlich aus, das sieht man auch wenn man sich ansieht was für Gebäude die sich da hinzimmern, wieviel Kohle für Werbeprojekte usw. ausgegeben wird, was die Mitarbeiter so verdienen und vor allem - wieviele es sind.
        Laufende Kosten von solchen Firmen sind immens, einmalige Kosten wie das verlegen von Glasfaser zum Objekt sind für die Tagesgeld.
        Das wäre so als wenn Amazon die Einfahrt vor dem Hauptquartier neu asphaltieren würde, die merken das nicht mal am Ende des Jahres weils eine verschwindend geringe Summe ist verglichen zu den Einnahmen und sonstigen Ausgaben.
      • Von Redrudi Freizeitschrauber(in)
        AW: Breitbandausbau: Koalitionsvertrag nennt Ausbau von Glasfaser als Priorität

        Oh,ich bin verwirrt.

        Du weißt doch bestimmt das ich mit Forenuser dich gemeint habe.
        Das das den Leuten hier als Argumentation dient mag ja vielleicht stimmen oder auch nicht.Ich finde aber das man für sich nicht das recht in Anspruch nehmen sollte der Führung eines Stadtwerkes Unfähigkeit vor zu werfen.
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