Die italienische Küstenwache hat binnen 24 Stunden rund 2.800 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer aufgegriffen. Sie gingen bei italienischen Schiffen an Bord oder wurden in ihren Booten nach Sizilien geschleppt. Laut der Zeitung La Repubblica stammt der Großteil der Flüchtlinge aus Syrien und Ägypten.

Am Samstag seien 1.300 Menschen gerettet worden, teilte die Marine mit. Am Freitag seien mehrere Boote mit 1.440 Flüchtlingen aufgebracht worden, unter ihnen 264 Kinder. Vor Lampedusa nahm die Marine 200 weitere Bootsinsassen an Bord. Obwohl das Aufnahmelager auf der Insel geschlossen ist, mussten mehrere Schiffe mit Flüchtlingen dort anlegen. Auch der sizilianische Hafen Empedocle war Anlegestelle für Flüchtlinge.

Wie die Behörden mitteilten, hatte ein Marineschiff 450 Migranten an Bord geholt. Es begleitete zudem einen Schlepper, der etwa 1.300 Flüchtlinge in den Hafen von Ragusa bringen sollte. Ein Fischerboot mit 250 Migranten war bereits dorthin geschleppt worden.

Im Zuge ihres Hilfsprogramms Mare Nostrum kommt Italiens Marine seit Herbst 2013 den Flüchtlingen aus Nordafrika verstärkt zu Hilfe. Das hat den Migrantenstrom massiv erhöht.

Innenminister verlangt Hilfe von Europa

Nach Angaben der italienischen Regierung landeten seit Januar bereits 39.000 Flüchtlinge an den Küsten Italiens oder wurden aufgegriffen. Die 2013 registrierte Zahl von 43.000 Ankünften dürfte in diesem Jahr ungefähr verdoppelt werden.

Hunderttausende warteten an der nordafrikanischen Küste darauf, nach Europa zu gelangen, erklärte Innenminister Angelino Alfano. Er forderte mehr Unterstützung von den europäischen Partnern. Allein könne Rom den Ansturm kaum noch bewältigen.