1. Startseite
  2. Politik

Baerbock sollte Wodka trinken: Außenministerin erzählt, wie sie Lawrow auflaufen ließ

KommentareDrucken

18. Januar 2022 in Moskau: Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock trifft ihren russischen Kollegen Sergei Lawrow.
18. Januar in Moskau: Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock trifft ihren russischen Kollegen Sergej Lawrow. © Photothek.net/Imago Images

Annalena Baerbock steht im Russland-Ukraine-Krieg aus deutscher Perspektive immer wieder im Mittelpunkt. Jetzt erzählt die Außenministerin eine Anekdote von ihrem heiklen Staatsbesuch in Moskau.

München/Berlin/Moskau - Die Bundestagswahl 2021 verlor Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin für die Grünen noch. Im Russland-Ukraine-Krieg bescheinigen viele Beobachter der 41-Jährigen einen guten Job als Bundesaußenministerin. „Mrs. Klartext“ wurde sie in diesem Zusammenhang schon genannt.

Annalena Baerbock: Bundesaußenministerin gewährt Einblick in Russland-Besuch

So reist die Ressortleiterin im Ukraine-Konflikt von Gipfeltreffen zu Gipfeltreffen, spricht zwischen Moldau und Brüssel mit den Vertretern anderer Staaten. Nebenbei besuchte Baerbock zuletzt die deutsche Bundeswehr in Mali - und machte klare Ansagen zum Militäreinsatz der Vereinten Nationen sowie gemäß dem EU-Bündnisfall.

Schon Anfang des Jahres hatte sie ihre erste Härteprobe zu bestehen - sprichwörtlich. Baerbock war bei ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Moskau, um Russland eindringlich von einem Überfall auf die Ukraine abzuraten. Lawrow gilt als erster Vertrauter von Moskau-Machthaber Wladimir Putin, ist schon seit 18 Jahren im Amt. Am Tag des Kriegsausbruchs erklärte sie im ZDF, sie müsse „ehrlich sagen: Wir wurden eiskalt belogen. Der Kanzler wurde belogen, ich vom russischen Außenminister, die gesamte internationale Gemeinschaft“. Man könne aber nun nicht sagen, „weil der eine lügt, lügen wir jetzt auch“. Dabei hatte sie sich selbst in Moskau offenbar taff geschlagen.

Im Video: Außenministerin Baerbock besucht Bundeswehr-Soldaten in Mali

So berichtete die Bundespolitikerin nun im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel von einem Wodka-Angebot des russischen Außenministers, das sie ausgeschlagen habe. Am 18. Januar kam Baerbock mit dem 71-jährigen Lawrow in Moskau zu Gesprächen zusammen. Als die beiden Delegationen miteinander gesprochen hatten, stand ein Mittagessen an, erzählte sie. Nach der Vorspeise habe ihr Lawrow einen Wodka angeboten - nach üblicher Sitte in Russland. Baerbock wollte den Wodka nicht trinken, Lawrow habe sie nachdrücklich aufgefordert, das Glas in die Hand zu nehmen. Doch erneut lehnte die Norddeutsche ab. So schreibt es der Spiegel.

Annalena Baerbock: Grünen-Politikerin ließ Putin-Vertrauten Lawrow auflaufen

Baerbock wird in dem Bericht weiter zitiert: So sei sie vor Jahren schon einmal in Russland gewesen. Wenn sie nicht härter und trinkfester werde, könne aus ihr nie eine Spitzenpolitikerin werden, hätten ihr die Leute gesagt. Es habe nun ja auch ohne Alkohol geklappt, soll sie zu Lawrow gesagt haben. Und weiter: „Wenn mittags Wodkatrinken Härtetest ist.... Ich habe zwei Kinder geboren.“ Der Spiegel bescheinigt ihr, ihren Widersacher mit diesem taktischen Manöver düpiert zu haben. Doch neben allen Anekdoten bleibt für sie weiter viel zu tun, um an einem Frieden in Europa mitzuwirken. (pm)

Auch interessant

Kommentare