Rostrup - Weil er jede Menge Gegenstände aus dem Fenster seiner Mietwohnung nach draußen warf, riefen Anwohner in Rostrup (Gemeinde Bad Zwischenahn) am Sonntagvormittag über Notruf die Polizei. Als die ersten Beamten gegen 11.25 Uhr an der Elmendorfer Straße 27a eintrafen, kam ihnen in dem Mehrfamilienhaus ein unbekleideter Mann entgegen. Dass er hinter dem Rücken ein Messer verbarg, sahen die Polizisten erst nicht.

Als die Beamten auf Distanz zum Täter gehen wollten, stolperte einer von ihnen und stürzte. In diesem Moment sprang der 31-jährige Afrikaner auf den Beamten zu und stach mit dem Messer auf ihn ein. Dabei erlitt der Polizist Verletzungen an Händen und Unterarm. Weil Pfefferspray den Angreifer nicht weiter beeindruckte und er seine Attacken fortsetzte, schoss der zweite Beamte auf den Mann und traf ihn tödlich. Damit rettete er seinem Kollegen wahrscheinlich das Leben. Die Polizisten versuchten noch vergeblich, den 31-Jährigen zu reanimieren. Ein wenig später eintreffender Notarzt konnte nur den Tod des Mannes feststellen.

In die Ermittlungen, die von der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta fortgesetzt werden, schaltete sich am Sonntag direkt die Staatsanwaltschaft ein. „Es wurden keine Hinweise auf ein fehlerhaftes Verhalten unserer Kollegen gefunden“, erklärte dazu am Sonntag der Sprecher der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland, Mathias Kutzner. Er hatte zuvor Rücksprache mit dem Behördenvertreter der Staatsanwaltschaft gehalten.

Der 31-jährige Mann, der aus dem westafrikanischen Land Elfenbeinküste stammt, lebte schon länger im Landkreis Ammerland. Er war der Polizei in Bad Zwischenahn aus einer Reihe weiterer Einsätzen bekannt, in denen es unter anderem um Drogen und Alkohol gegangen sein soll. 2010 wurde er wegen einer psychischen Erkrankung behandelt.