Polizei-Großaufgebot für Castortransporte auf dem Neckar
Mit mehreren hundert Beamten und modernster Technik wird die Polizei die geplanten Castor-Transporte von Obrigheim nach Neckarwestheim absichern. Das erklärt der Vize-Präsident des zuständigen Polizeipräsidiums „Einsatz“ im Stimme-Interview.
„Wir müssen Kräfte auf dem Wasser, an Land und in der Luft koordinieren. Der Einsatz wird auch für uns zum Meilenstein“, sagte Berger. Die Polizei stützt sich unter anderem auf Hubschrauber, die von der Luft aus die Lage entlang der 52 Flusskilometer überwachen.
Thomas Berger geht davon aus, dass es zu Protestaktionen von Atomkraftgegnern kommen wird, mit gewalttätigen Widerstandsaktionen rechnet er nicht. „Wir sind aber auf alles eingestellt.“
Während der Transporte kommt es zu Verkehrsbehinderungen
Eine wirksame Terrorattacke auf die Castorbehälter hält der Vize-Präsident für extrem unwahrscheinlich. Er betont im Interview, dass es auch Aufgabe der Polizei sei, friedliche Demonstrationen zu ermöglichen. Während der Transporte wird es nach Aussage von Thomas Berger zu Verkehrsbehinderungen kommen. Dauerhafte Sperrungen größerer Straßenabschnitte seien aber nicht geplant. Die Polizei setze auf ein flexibles Einsatzkonzept.
Termin steht noch nicht fest
Die EnBW plant, 15 Castoren mit insgesamt 342 hochradioaktiven Brennelementen vom Kernkraftwerk Obrigheim nach Neckarwestheim zu transportieren und im Zwischenlager des dortigen Atomkraftwerks zu deponieren. Damit könnte der Karlsruher Energieversorger auf ein Zwischenlager in Obrigheim verzichten. Wann die vermutlich fünf Transporte stattfinden, ist noch unklar. Noch hat das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit keine Transportgenehmigung ausgestellt.
Das Polizeipräsidium „Einsatz“ mit Sitz in Göppingen ist vom Landesinnenministerium mit der Sicherung der Transporte beauftragt worden.
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