Papers, Please

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Papers, Please
Publisher 3909
Leitende Entwickler Lucas Pope
Veröffentlichung Windows, macOS
8. August 2013
Linux
12. Februar 2014
Playstation Vita
12. Dezember 2017
Plattform Windows, macOS, Linux, iOS, PlayStation Vita, Android
Spiel-Engine Unity, Open Flash Library
Genre Simulationsspiel
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Maus, Tastatur, Touchscreen
Sprache Deutsch, Englisch und weitere
Altersfreigabe
PEGI
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI-Inhalts-
bewertung
Schimpfwörter

Papers, Please (deutsch Papiere, bitte) ist ein 2013 erschienenes Indie-Simulationsspiel von Lucas Pope für Windows, macOS, Linux sowie für iPadOS und Android. Der Titel wurde mehrfach ausgezeichnet und hat sich über eine Million Mal verkauft.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines namenlosen Bürgers des totalitären, fiktiven Staats Arstotzka. Zu Beginn wird dem Spieler durch den Staat der Beruf eines Kontrolleurs an einem Grenzübergang zugelost, an dem er von nun an jeden Tag entscheiden muss, ob Reisende den Grenzübergang passieren dürfen oder nicht. Dabei ändern sich nicht nur die Einreisebedingungen nahezu täglich, auch versuchen sowohl die geheimnisvolle EZIC-Gesellschaft als auch der Geheimdienst Arstotzkas Einfluss auf den Spieler zu nehmen und ihn für die eigenen Zwecke einzuspannen.

Spielprinzip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn jedes Tages erhält der Spieler aktuelle Anweisungen, welche Reisenden unter welchen Bedingungen den Grenzübergang passieren dürfen. Der Spieler muss anschließend die benötigten Dokumente jedes Reisenden überprüfen und gefälschte oder abgelaufene Dokumente entdecken. Dem Spieler stehen dafür ein Regelbuch sowie die Tagesanweisungen zur Verfügung, im weiteren Verlauf des Spieles kommen weitere Optionen wie ein rudimentärer Körperscanner hinzu sowie Waffen, um auf Attentäter und Grenzflüchtlinge zu schießen. Am Ende der Schicht wird der Spieler für jeden korrekt zugelassenen bzw. abgewiesenen Einreisewilligen entlohnt, für unrechtmäßig abgewiesene oder zugelassene Einreisewillige werden dem Spieler Strafzahlungen auferlegt. Weitere Einkünfte können zum Teil durch Bestechungsgelder und Boni für die Verhaftung von Personen und das Schießen auf Grenzverletzer erzielt werden. Mit dem verdienten Geld müssen Miete, Heizung, Essen und nötigenfalls Medikamente für bis zu fünf Familienmitglieder bezahlt werden. Verdient der Spieler zu wenig, um die Grundbedürfnisse zu decken, können die Familienmitglieder krank werden und sogar sterben. Im weiteren Spielverlauf stehen zudem kleinere Verbesserungen der Kontrollstelle zum Kauf zur Verfügung.

Je nachdem, wie sich der Spieler verhält, wird eines von 20 möglichen Spielenden erreicht.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Papers, Please verwendet eine 8-Bit-2D-Grafikengine sowie eine minimalistische Soundkulisse. Als Basis dient die Programmiersprache Haxe sowie das Open-Source-Framework NME.[1]

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Papers, Please wurde ab November 2012 von Lucas Pope entwickelt. In die Entwicklung flossen Popes eigene Erfahrungen als Einwanderer in Japan ein.[2] Pope gab Papers, Please am 11. April 2013 bei Steam Greenlight zur Abstimmung frei. Bis zum 1. Mai waren genug Stimmen zusammengekommen, sodass der Titel vom Plattformbetreiber die Freigabe für den Verkauf über Steam erhielt. Er wurde am 8. August 2013 veröffentlicht.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Metawertungen
DatenbankWertung
GameRankings82,81 %[4]
Metacritic85/100[3]
Bewertungen
PublikationWertung
4Players89 %[5]
GameStar80 %[7]
PC Games85 %[6]

In der Fachpresse erhielt Papers, Please durchweg gute bis sehr gute Kritiken. Gelobt wurde das außergewöhnliche Spielprinzip, das einen vor schwierige moralische Entscheidungen stellt. Grafik und Sound wurden überwiegend als veraltet, wenngleich stimmig bezeichnet. Auch reguläre Presse sowie Rundfunk und Fernsehen nahmen sich des Spiels an:

„Für Menschlichkeit fehlt die Zeit. Jeder kleine Fehler wird bemerkt. Ich werde überwacht und immer nervöser. Und verstehe immer mehr, wie Menschen gegen ihre eigene Menschlichkeit handeln können. Wie sie sich selbst verraten und auch andere. Wie sie keine Alternative sehen können. Und wie sie gleichzeitig an so etwas einfachem wie dem Vergleichen von Pässen Spaß haben können.“

Carsten Görig, Spiegel Online[8]

„Darum ist «Papers, Please» ein grossartiges Werk. Es wagt, uns nicht das zu geben, was wir gewöhnlich suchen: Belohnung und das Gefühl, der Grösste zu sein. Sondern es konfrontiert uns mit einem perfiden Willkürregime und hält uns den Spiegel vor. Das ist unangenehm, aber wichtig.“

„Spaß im klassischen Sinne hat man beim Stempeln nicht, aber langweilig wird es erst recht nicht – so ähnlich wie bei einer guten Fernsehdokumentation zu einem ernsten Thema. ‚Papers, Please‘ ist eine faszinierende Erfahrung und richtig kluge Unterhaltung.“

Im März 2014, in einem Interview für die BBC im Rahmen der BAFTA Video Games Awards, gab Pope bekannt, dass sich das Spiel über eine halbe Million Mal verkauft habe.[11]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den BAFTA Games Awards wurde Pope mit seinem Spiel in der Kategorie „Strategie und Simulation“ als bestes Spiel 2014 ausgezeichnet. Daneben war das Spiel noch in den Kategorien „Spiel des Jahres“, „Game Design“ und „Spieleinnovation“ nominiert.[12]

Branchenpreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Presse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Papers, Please Greenlight. 14. November 2012, abgerufen am 24. September 2013 (englisch).
  2. Glory To Arstotzka: Papers, Please And An Interview With Its Creator. 14. April 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2014; abgerufen am 24. September 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/culturemass.com
  3. Papers, Please. CBS Interactive, abgerufen am 24. September 2013 (englisch).
  4. Papers, Please for PC. GameRankings, abgerufen am 24. September 2013 (englisch).
  5. Papers, Please. 4Players, abgerufen am 24. September 2013.
  6. Papers, Please (PC). PC Games, abgerufen am 24. September 2013.
  7. Papers, Please – PC. GameStar, abgerufen am 24. September 2013.
  8. "Papers, Please" angespielt: Pässe stempeln, Menschen quälen, überleben. Spiegel Online, 2. September 2013, abgerufen am 24. September 2013.
  9. «Papers, Please» ist unangenehm. Darum ist es toll. Schweizer Radio und Fernsehen, 11. September 2013, abgerufen am 24. September 2013.
  10. Papers, Please – Stempeln gehen. PULS, 19. August 2013, archiviert vom Original am 25. September 2013; abgerufen am 24. September 2013.
  11. Dave Lee: Papers, Please: The 'boring' game that became a smash hit. BBC, 12. März 2014, abgerufen am 14. März 2014 (englisch).
  12. Luke Karmali: BAFTA Games Awards 2014 Winners Announced. IGN, 13. Februar 2014, abgerufen am 14. März 2014 (englisch).
  13. Independent Games Festival Winners 2013. Abgerufen am 3. Juli 2022 (englisch).
  14. Archive - 14th Annual Game Developers Choice Awards. Abgerufen am 3. Juli 2022 (englisch).
  15. Games in 2014 – BAFTA Awards. Abgerufen am 3. Juli 2022 (englisch).
  16. SXSW Gaming Awards Past Highlights. Archiviert vom Original am 24. Januar 2019; abgerufen am 3. Juli 2022 (englisch).
  17. Tracy Lien: Games for Change Awards go to Papers, Please, Gone Home and The Mission US. In: Polygon. 23. April 2014, abgerufen am 3. Juli 2022 (englisch).
  18. Simon Parkin: The Best Video Games of 2013. In: The New Yorker. 13. Dezember 2013, abgerufen am 3. Juli 2022 (englisch).
  19. Daniel Nye Griffiths: The Top 5 Indie Games of 2013. In: Forbes. 23. Dezember 2013, abgerufen am 3. Juli 2022 (englisch).
  20. The 10 Best Videogames of 2013. In: Wired. 20. Dezember 2013, abgerufen am 3. Juli 2022 (englisch).