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Bundesfinanzminister Scholz sieht SPD mit Chancen auf Kanzlerschaft

Ein schlechtes Ergebnis bei der Europawahl, ein Absturz in Bremen, der Rücktritt von Parteichefin Nahles: Die SPD steckt in der Krise. Doch Finanzminister Scholz hofft weiter auf die nächste Bundestagswahl.
Olaf Scholz: "nicht kleiner machen, als wir sind"

Olaf Scholz: "nicht kleiner machen, als wir sind"

Foto: OMER MESSINGER/ EPA-EFE/ REX

Die Lage der SPD ist nach dem Rücktritt von Andrea Nahles desolat. Doch Finanzminister Olaf Scholz glaubt trotzdem, dass seine Partei nach der kommenden Bundestagswahl den Kanzler stellen könnte. "Die Chance, stärkste Partei zu werden, ist bei der nächsten Bundestagswahl deutlich größer als in vielen Jahren zuvor", sagte der Bundesfinanzminister dem "Stern".

Es werde zum ersten Mal seit 1949 einen Wettbewerb um das Kanzleramt geben, bei dem keine Partei einen Kanzler oder eine Kanzlerin ins Rennen schicke. "Wenn wir es gut machen, haben wir also eine Chance", sagte Scholz. "Wir dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind."

Die von seiner Partei geplante Halbzeitbilanz der Koalition sei ein Ansporn, gut zu regieren. Für die Union sei es "eine Mahnung, uns nicht am langen Arm verhungern zu lassen", sagte Scholz. Er nehme die Halbzeitbilanz sehr ernst. Mit Blick auf die Große Koalition sagte er: "Wir müssen zu Potte kommen beim Abbau des Soli für die meisten Steuerzahler, beim Klimaschutz und bei der Grundrente."

Die SPD hat für den 24. Juni eine Vorstandssitzung zur Klärung der nächsten Schritte nach dem Rücktritt von Andrea Nahles als Partei- und Fraktionschefin angekündigt. Dabei soll auch festgelegt werden, wie die Partei die Halbzeitbilanz der Koalition ziehen will. Es geht laut SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil um die Frage, was man bereits erreicht habe und was man noch erreichen wolle. Die SPD hatte bei der Europa- und der Bremenwahl Ende Mai schwach abgeschnitten.

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