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Evangelische Kirche

Pfarrer wegen AfD-Kandidatur gefeuert

Martin Michaelis kandidierte als Parteiloser für die AfD in Quedlinburg. Deswegen wurde ihm durch die evangelische Kirche nun sein Pfarramt entzogen. Engagement für die AfD sei nicht mit der Kirche vereinbar, heißt es.

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Aufgrund seiner Kandidatur als für die AfD hat die evangelische Kirche einen Pfarrer gefeuert: Weil Martin Michaelis bei der Stadtratswahl in Quedlinburg als Parteiloser Kandidat für die AfD antrat, wurde ihm die Beauftragung entzogen. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gab bekannt, dass Michaelis, bisher zuständig für den Pfarrbereich Gatersleben im Salzlandkreis, die Landeskirche am 9. März über seine Kandidatur informierte. Als Reaktion darauf wurde ihm am 15. März die Verantwortung für den Pfarrbereich entzogen.

Michael Lehmann, Personaldezernent der EKM, erklärte, es sei im Interesse der Kirche, dass sich Pfarrer politisch engagieren. Dies gelte jedoch nicht für die Beteiligung an Parteien mit verfassungsrechtlich fragwürdigen Positionen. Lehmann betonte, dass Michaelis‘ Kandidatur für die AfD das Gedankengut der Partei unterstütze. „Dies ist auch angesichts der jüngsten Verlautbarungen des Landeskirchenrates der EKM und der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands nicht mit dem Amt als Pfarrer vereinbar.“

Michaelis hat bereits eine politische Strafmaßnahme der Kirche hinter sich: Als er sich während der Corona-Pandemie öffentlich gegen staatliche Lockdown-Maßnahmen ausgesprochen und sich gegen einen Beschluss der Landessynode stellte, der Corona-Impfungen als „aktive christliche Nächstenliebe“ bezeichnete, wurde er strafversetzt. Insbesondere sein Auftritt bei einer Anti-Corona-Demonstration im Dezember 2021 stieß bei Landesbischof Friedrich Kramer und anderen Kirchenvertretern auf heftige Kritik, was zu seiner Versetzung von Quedlinburg nach Gatersleben führte.

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