An der Bushaltestelle: Müllferkel ohrfeigt Kind

Von: Von MIRKO VOLTMER

Hannover – Auf die Umwelt achten, hilfsbereit sein, Zivilcourage zeigen – das hat Marie (13, Name geändert) zu Hause und in der Schule gelernt. Als die Siebtklässlerin an einer Bushaltestelle in Misburg sah, wie ein Mann seine Zigarettenschachtel auf die Straße warf, bat sie ihn höflich, den Abfall aufzuheben. Die Reaktion des Fremden war ein Schock:

Das Müllferkel verpasste dem Kind eine Ohrfeige!

Der Backpfeifen-Fall Ende Januar landete bei Amtsrichter Jens Buck. Angeklagt: Simon A. (34). Sein brutaler Schlag hinterließ Spuren. Maries Mutter zu BILD: „Ihre Wange war geschwollen, eineinhalb Wochen hatte sie eine Schramme im Gesicht.“

Zwei Frauen hatten den Ausraster beobachtet. Eine Zeugin (51): „Der Mann war so wütend, dass er dem Kind eine knallte. Das Mädchen weinte, blutete.“ Anschließend sei der Ghanaer in den Bus gestiegen, habe ihn aber wieder verlassen und sei geflüchtet. Polizisten nahmen den Afrikaner fest.

Im Prozess bestritt der vorbestrafte Asylbewerber (Drogen-Besitz, Bedrohung) den Schlag, ließ durch die Dolmetscherin übersetzen: „Die Zeugen wissen nicht, wovon sie sprechen.“ Er unterstellte Rassismus.

Richter Jens Buck verurteilte den Schläger wegen Körperverletzung​

Richter Jens Buck verurteilte den Schläger wegen Körperverletzung​

Foto: Eberhard Wedler

Urteil: 600 Euro Geldstrafe (60 Tagessätze je 10 Euro), das entspricht zwei Monaten Haft. Richter Buck: „Sie haben wohl nicht verstanden, was das Mädchen gesagt hat.“ Er mahnte: „Wenn Sie in Deutschland leben wollen, dürfen Sie keine Straftaten begehen. Sonst sind Sie schneller draußen, als Sie denken.“

Aktuell läuft gegen Simon A. ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Tatzeit: einen Monat nach der Ohrfeigen-Attacke...

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