Studie: Trennung vom iPhone kann Stress erzeugen

Eine vorübergehende Trennung vom iPhone hat nach einer Studie von US-Forschern deutliche Auswirkungen – der "Verlust" beunruhige den Nutzer und beeinträchtige die Gehirnleistung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 163 Kommentare lesen
Apple iPhone

(Bild: dpa, Julian Stratenschulte)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Eine US-Studie legt nahe, dass iPhone-Besitzer bei Trennung von ihrem Telefon unter Stress geraten können. Forscher der Universität von Missouri haben 40 iPhone-Nutzer ein Wort-Such-Puzzle lösen lassen (PDF): Die Teilnehmer des Experiments glaubten, sie nähmen an einem Test für ein neues Blutdruckmessgerät teil. Im ersten Durchgang hatten sie ihr Telefon bei sich, im zweiten Durchgang wurde ihnen erzählt, das Gerät verursache Signalstörungen.

Die iPhones wurde dann in Hör- und Sichtweite der Teilnehmer aufbewahrt, sie hatten aber keinen Zugriff darauf. Gleichzeitig riefen die Forscher die Smartphones der Teilnehmer an, während diese die Wort-Suchaufgabe lösten und von ihrem Telefon getrennt waren. Heimlich hatten sie vorher die Stummschaltung des iPhones ausgestellt, damit die Teilnehmer das Klingeln hören konnten.

Das Ergebnis: Ohne iPhone stiegen Herzfrequenz und Blutdruck der Teilnehmer an. Gleichzeitig litten sie – nach eigener Angabe – unter Angstgefühlen und Unwohlsein. Zudem schnitten die Teilnehmer beim Lösen des Puzzles deutlich schlechter ab als mit Smartphone.

Die statistische Analyse habe ergeben, dass die Trennung und das damit einhergehende Unvermögen, den Anruf entgegenzunehmen mit dem schlechten Ergebnis beim Lösen ihrer Aufgabe in Zusammenhang steht, erklären die Wissenschaftler – die Ablenkung durch das Anrufgeräusch und der Drang, das Telefonat anzunehmen, hingegen nicht.

Durch die begrenzte Größe der Stichprobe aus lediglich 40 – überwiegend weiblichen und weißen – Teilnehmern mit einem Durchschnittsalter von gut 21 Jahren lasse sich das Ergebnis kaum verallgemeinern, warnen die Forscher. In künftigen Studien müsse untersucht werden, inwiefern Handy-Nutzer generell – und nicht nur iPhone-Besitzer – unter der Trennung von ihrem Mobilgerät leiden. Zudem sollte geklärt werden, welche Auswirkungen das reine Entziehen des Mobiltelefons (ohne zusätzlichen Anruf) auf die kognitiven und emotionalen Reaktionen der Nutzer habe, merken die Wissenschaftler an. (Mit Material der dpa) / (lbe)