Z Liebe Genossinnenund Genossen,viele von Euch werden ebenso wie ich mit erneuter Verärgerung in der WAZ die große, doppelseitige Reportage über die SPD im Ruhrgebiet gelesen haben. Denn es überwiegt die Absicht, die SPD als verkrustet und unmodern darzustellen.

Z Liebe Genossinnen
und Genossen,
viele von Euch werden ebenso wie ich mit erneuter Verärgerung in der WAZ die große, doppelseitige Reportage über die SPD im Ruhrgebiet gelesen haben. Denn es überwiegt die Absicht, die SPD als verkrustet und unmodern darzustellen.

Dieser Artikel ist ein weiterer Beitrag aus der Reihe der tendenziell negativen Berichte über die SPD in dieser Zeitung. An vielen weiteren Beispielen ließe sich belegen, wie hier immer wieder das Bild einer Partei gezeichnet wird, die sich auf dem absteigenden Ast befindet, überaltert ist und an sich selbst zweifelt. Man könnte diese Geschichte auch anders erzählen und andere Stimmen zu Wort kommen lassen. Man könnte auch die Frage nach dem Altersdurchschnitt der CDU stellen und nach ihrer Präsenz vor Ort – beides deutlich schlechter als bei uns, von den anderen Parteien ganz zu schweigen.

Wer sich fragt, warum das so ist, warum z.B. Angela Merkel in Berichten und Kommentaren bis zur Fotoauswahl insgesamt immer positiv dargestellt wird und warum bei Martin Schulz, auch wenn man zugeben muss, dass er recht hat, immer noch ein „Haar in der Suppe“ gefunden wird.

Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Blick auf die Eigentümer der Funke Mediengruppe, zu der die WAZ gehört. Mitgesellschafter ist seit 2011 Rechtsanwalt Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, einflussreiches CDU-Mitglied und seit Ende Juni 2017 NRW-Landesminister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Medien. Eine personelle Verquickung zwischen Politik und Medien, die seltsamerweise in der öffentlichen Diskussion keine Rolle spielt.

Umso mehr sollten wir in Gesprächen darauf hinweisen, die Berichterstattung kritisch beobachten und auch durchaus unseren Unmut gegenüber der Redaktion zum Ausdruck bringen.

Ein Trost kann dabei sein, dass die WAZ in Gelsenkirchen mit einer Auflage von 30 200 (Stand 2015) schon lange nicht mehr über eine große Verbreitung verfügt.

Mit freundlichen Grüßen