Mit 50,3 Prozent der Stimmen hat Edgar Lungu die Präsidentschaftswahl in Sambia im ersten Wahlgang gewonnen und bleibt damit für die kommenden fünf Jahre im Amt. Für seinen wichtigsten Herausforderer Hakainde Hichilema hatten sich 47,6 Prozent der Wähler entschieden.

Sambia gilt als stabile Demokratie, frühere Machtwechsel wurden friedlich vollzogen. Diesmal aber wurde im Vorfeld die wichtigste regierungskritische Zeitung The Post geschlossen, und es kam während des Wahlkampfs zwischen Lungu und Hichilema vereinzelt zu Gewalt. Auch nach der Abstimmung kam es in einigen Landesteilen, etwa in der südsambischen Stadt Mazabuka, zu heftigen Protesten.

So war das Wahlergebnis ursprünglich schon für Samstag erwartet worden. Die staatliche Wahlkommission zögerte die Bekanntgabe jedoch immer wieder hinaus. Zudem wurden an dem Ort, an dem die Ergebnisse aus dem ganzen Land gesammelt werden, einige Wahlbeobachter ausgeschlossen. Die liberale Opposition um Herausforderer Hichilema von der Vereinigten Partei für Nationale Entwicklung (UPND) sprach deshalb von Wahlbetrug.

Wirtschaftskrise im Kupferland

Internationale Beobachter riefen nun zur Ruhe auf. Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan richtete seine mahnenden Worte vor allem an die staatlichen Sicherheitskräfte, die die Verfassung respektieren und sich überparteilich verhalten müssten. Das Carter Center des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter erklärte, die Situation sei eine Herausforderung, weil sich viele neue Regeln erstmals in der Praxis bewähren müssten. Wie gut die demokratischen Institutionen arbeiten, werde sich in den kommenden Wochen zeigen.

Lungu und seine regierende linkspopulistische Patriotische Front (PF) werden sich nun in den kommenden fünf Jahren bewähren müssen – und dabei vor allem die Folgen der Wirtschaftskrise abmildern. Sambia ist der zweitgrößte Kupferproduzent Afrikas und hat stark unter den weltweit niedrigen Kupferpreisen zu leiden.

Lungus PF regiert Sambia seit 2011 und ist besonders in den Wahlkreisen der Hauptstadt Lusaka und des Bergbaugebiets stark vertreten. Der damals zum Präsidenten gewählte PF-Führer Michael Sata starb im Oktober 2014 und wurde dann im Januar 2015 von Lungu abgelöst. Auch damals setzte er sich gegen Hakain­de Hichilema von der UPND durch – mit einem knappen Vorsprung von 1,6 Prozentpunkten und bei einer Wahlbeteiligung von nur rund 33 Prozent.