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Vorwurf der Steuerhinterziehung Shakira bekennt sich schuldig und muss Millionen an spanischen Staat zahlen

Der Prozess war für mehrere Wochen angesetzt und endete nach wenigen Minuten: In Barcelona hat Popstar Shakira einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft zugestimmt – drei Jahre Haft auf Bewährung und eine hohe Geldstrafe.
Persönlicher Auftritt: Shakira verlässt das Gerichtsgebäude in Barcelona

Persönlicher Auftritt: Shakira verlässt das Gerichtsgebäude in Barcelona

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Albert Gea / REUTERS

Der Steuerbetrugsprozess gegen Popstar Shakira in Spanien wird nach einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft eingestellt. Der Vorsitzende Richter gab in Barcelona bekannt, die 46-jährige Kolumbianerin habe sich im Zuge der Vereinbarung schuldig bekannt und der Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 7,3 Millionen Euro zugestimmt. Sie bekam auch eine dreijährige Haftstrafe auf Bewährung aufgebrummt.

Shakira war persönlich zu dem Gerichtstermin in Barcelona erschienen. In den kommenden Wochen hätten rund hundert Zeugen befragt werden sollen – nun wurde der Prozess nach wenigen Minuten abgebrochen. Demütig und leise räumte die Kolumbianerin auf Fragen des Richters einen millionenschweren Steuerbetrug gegenüber dem spanischen Fiskus ein, den sie bisher mit der gleichen Energie bestritten hatte, mit der sie in Videos und auf der Bühne auftritt.

»So ist es«, »Ja« und »Ja, danke«, sagte die Sängerin leise auf ihrem Stuhl auf die Fragen, bevor sie nach weniger als einer Minute wieder entlassen wurde, wie im Livestream der Justiz zu sehen war. Die Anerkennung der Straftat war nötig, um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen, die kurz vor Beginn des Steuerstrafprozesses erzielt wurde.

Shakira hatte Vorwürfe bisher bestritten

Die Staatsanwaltschaft hatte für die Mutter von zwei Söhnen acht Jahre Haft und eine Geldstrafe von 23,8 Millionen Euro gefordert. Shakira hatte die Vorwürfe bisher entschieden zurückgewiesen und ein Angebot der Anklage, die Angelegenheit außergerichtlich beizulegen, zunächst ausgeschlagen. Sie glaube an ihre Unschuld und habe entschieden, die Sache in die Hände der Justiz zu legen, sagte sie damals.

Die Sängerin hatte immer versichert, sie habe in den fraglichen Jahren ihren Wohnsitz nicht in Spanien, sondern auf den Bahamas gehabt. Sie habe lediglich ihren damaligen Partner und Fußballstar Gerard Piqué, mit dem sie zwei Kinder hat und von dem sie mittlerweile getrennt ist, wiederholt in Barcelona besucht. Erst von 2015 an habe sie ständig in Barcelona gelebt. Zudem habe sie alle Steuern plus Zinsen in Höhe von 17,2 Millionen Euro nachgezahlt. Nach ihrem Schuldbekenntnis bleibt ihr ein Prozess nun erspart.

Der Vorwurf: Falsche Angaben zum Wohnsitz

Die Staatsanwaltschaft hatte Shakira vorgeworfen, falsche Angaben über ihren Wohnsitz gemacht und den spanischen Fiskus damit um fast 14,5 Millionen Euro betrogen zu haben. Laut Anklage war die Kolumbianerin kurz nach dem Bekanntwerden ihrer Beziehung zu dem damaligen FC-Barcelona-Spieler Gerard Piqué im Jahr 2011 zu ihm nach Spanien gezogen. Als Steuerwohnsitz habe sie aber bis 2015 die Bahamas angegeben.

Konkret sollte es in dem Prozess um den Zeitraum 2012 bis 2014 gehen. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft verbrachte Shakira, die mit vollem Namen Shakira Isabel Mebarak Ripoll heißt, in diesen Jahren mehr als die Hälfte ihrer Zeit in Spanien – und hätte daher dort auch Steuern zahlen müssen. Um die Zahlungen zu umgehen, habe sie Firmen in Steueroasen genutzt.

Shakira vor Gericht in Barcelona

Shakira vor Gericht in Barcelona

Foto: Quique Garcia / EPA

Shakiras Anwälte argumentierten dagegen, die international erfolgreiche Sängerin von Hits wie »Whenever, Wherever« und »Hips Don't Lie« habe bis 2014 ein »Nomadenleben« geführt und den Großteil ihres Geldes mit internationalen Tourneen verdient. Dauerhaft nach Spanien gezogen sei sie erst kurz vor der Geburt ihres zweiten Sohnes im Januar 2015.

Nach ihrer im vergangenen Jahr bekannt gewordenen Trennung von Piqué lebt Shakira mit ihren Söhnen Milan und Sasha mittlerweile in der US-Metropole Miami.

lmd/AFP/dpa