Politik

"Solche Emporkömmlinge" Die CSU will die AfD aufs Korn nehmen

Stoiber ist entsetzt über den "Emporkömmling" AfD.

Stoiber ist entsetzt über den "Emporkömmling" AfD.

(Foto: dpa)

Beim politischen Aschermittwoch nehmen deutsche Politiker gemeinhin kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die Konkurrenz abzukanzeln. Dabei dürfen auch wieder längst vergessen geglaubte Ehrenvorsitzende zu Wort kommen.

Der CSU-Ehrenvorsitzende und bayerische Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber hat beim politischen Aschermittwoch seiner Partei zur Attacke auf die AfD geblasen. Mit Blick auf das ansehnliche Hamburger Wahlergebnis der eurokritischen und konservativen Partei sagte Stoiber, alle übrigen Parteien hätten am Sonntag Stimmen "an einen solchen Emporkömmling" verloren. "Wir müssen diese AfD aufs Korn nehmen, genauso wie wir die Republikaner aufs Korn genommen haben", sagte Stoiber. "Sie beschreiben nur die Probleme, aber sie schaffen keine Lösungen."

AfD-Chef Bernd Lucke warf CDU und CSU im Gegenzug in der Flüchtlingspolitik Wortbruch und "Doppelzüngigkeit" vor. Im niederbayerischen Osterhofen sagte er, früher habe die Union ganz ähnliche Positionen vertreten wie die AfD und sich ebenfalls für eine Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung ausgesprochen.

SPD zielt auf Seehofer

Die Spitzen der Bayern-SPD attackierten ebenfalls die CSU - wobei sie besonders auf Parteichef Horst Seehofer und dessen möglichen Nachfolger Markus Söder zielten. "Der Seehofer ist mit seiner Energiepolitik ein Standortrisiko für Bayern - das größte in unserer bisherigen Geschichte", sagte Landeschef Florian Pronold im niederbayerischen Vilshofen.

Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher lästerte: "Die CSU gibt heute die Abschiedssause für Horst Seehofer in Passau." Über Finanzminister Söder sagte er, man dürfe einem Mann mit solchen Charaktereigenschaften niemals die Geschicke Bayerns anvertrauen. "Das werden wir gemeinsam verhindern."

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel kritisierte den anhaltenden CSU-Widerstand gegen neue Stromtrassen und warnte vor steigenden Strompreisen im Freistaat. "Diesen Unsinn müssen wir stoppen - im Interesse Bayerns, aber auch im Interesse ganz Deutschlands", sagte der SPD-Vorsitzende und Vizekanzler beim politischen Aschermittwoch der SPD im bayerischen Vilshofen.

Dabei gehe es nicht darum, dass die Trassen genau so verlaufen müssten wie von den Betreibern vorgeschlagen. Da könne man natürlich über Alternativen reden, erklärte er. Dies habe man der bayerischen Staatsregierung auch schon vorgeschlagen. Aber die Zeit dränge, sagte Gabriel. "Wir müssen endlich zu Entscheidungen kommen."

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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