Ex-Grünensprecher dementiert

Pädophilie-Vorwürfe auch in Österreich

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Vorgänger der Grünen: In Parteiprogramm Legalisierung von Sex mit Kindern gefordert.

Nach den Pädophilie-Vorwürfen rund um die Grünen in Deutschland haben nun auch die österreichischen Grünen gegen ähnliche Vorwürfe zu kämpfen. Wie das Nachrichtenmagazin "profil" berichtet, wurde in den 1980er-Jahren auch in links-alternativen Kreisen in Österreich die Legalisierung von Sex mit Kindern programmatisch betrieben.

Das Magazin zitiert aus der Juli-Ausgabe 1984 der Zeitschrift "netzwerk" der Alternativen Liste Wien (ALW), die das "im Plenum beschlossene" Programm der Partei zur Sexualität in folgendem Wortlaut abdruckt haben soll: "Noch immer existieren in Österreich diskriminierende Gesetze gegen sexuelle Kommunikation der Kinder mit Erwachsenen (StGB): § 206 'Beischlaf mit einer unmündigen Person'; § 207 'Unzucht mit Unmündigen'. Wir verlangen die sofortige und ersatzlose Streichung aller Gesetze, die die Einschränkung, Reglementierung oder diskriminierende Unterdrückung der Sexualität bedeuten. In Handlungen sexueller Kommunikation, die dem freien (auch nicht durch Abhängigkeit erzwungenen) Einverständnis aller Beteiligten (also auch der Kinder) entspringen, darf kein demokratischer Gesetzgeber sich einmischen, weil Gesetze zur Reglementierung der Sexualität nicht das bewirken, was sie vorgeben zu bewirken."

Anwalt im Visier
Der Wiener Rechtsanwalt Thomas Prader (siehe Bild), Landessprecher der Wiener Grünen von 1995 bis 1998, kandidierte laut "profil" bei der Gemeinderatswahl 1983 für die ALW. Prader dementierte die Vorwürfe: "Das war zu keinem Zeitpunkt ein Thema. Und falls doch, hätte es eine überwältigende Mehrheit abgelehnt."

Vorgänger der Grünen
Die Alternative Liste Wien war die Landesorganisation der Alternativen Liste Österreich (ALÖ), einer der beiden Vorgängerparteien der heutigen Grünen. Jedoch wandte sich die linksradikal dominierte ALW 1986 gegen ihre gemäßigtere Bundesorganisation und die neue Grün-Partei um Freda Meissner-Blau. Bei der Nationalratswahl im selben Jahr kandidierte die ALW erfolglos.

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