US-Heimatschutzministerium warnt vor Rechtsextremisten

Nach einem Bericht des Heimatschutzministeriums kann die Wirtschaftskrise zum Nährboden für militante Rechtsextremisten werden.

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Die Wirtschaftskrise und die Wahl eines schwarzen Präsidenten lassen die Rechtsextremen in den USA stärker werden. Nach einem Bericht des Heimatschutzministerium werden rassistische Gruppen, die von der Überlegenheit der Weißen überzeugt sind, Extremisten, die gegen die Bundesregierung kämpfen, und bewaffnete Gruppen wieder aktiver, werben Mitglieder und radikalisieren sich.

Bislang seien die Bedrohungen allerdings noch "rhetorisch" geblieben. Der Bericht wurden allen Polizeistellen zugesandt. Gefährlich könnten vor allem Extremisten werden, die sich gegen einzelne Themen wie Abtreibung oder Einwanderung wenden, aber in Zeiten der Wirtschaftskrise könnte auch die Endzeitstimmung verstärkt werden, die christliche und andere Fanatiker radikalisiert.

Verdächtig sind "groups, movements and adherents that are primarily hate-oriented (based on hatred of particular religious, racial or ethnic groups) and those that are mainly anti-government, rejecting federal authority in favor of state or local authority, or rejecting government authority entirely. It may include groups and individuals that are dedicated to a single issue, such as opposition to abortion or immigration." Letztere Tendenz fördern auch Politiker in Bundesstaaten, die sich wie in Texas von Washington möglichst weit lösen wollen.

Wenn die Wirtschaftskrise sich vertieft, Zwangsversteigerungen und Arbeitslosigkeit anwachsen, dann könne dies einen Nährboden für rechte Extremisten darstellen. Gewarnt wird, dass Veteranen, die aus den Einsätzen vom Irak und in Afghanistan heimkehren und keinen Job finden oder Schwierigkeiten mit der Einfügung ins zivile Leben haben, von den Rechtsextremisten umworben werden könnten.

Die Sprecherin des Ministeriums spielte allerdings den Bericht herunter und wies daraufhin, dass man solche Analysen immer durchführe. Erst im Januar war ein Bericht zur Entwicklung im linksextremen Spektrum fertig gestellt worden.

Bei den Rechten fürchtet man jetzt verstärkt Einzelgänger und kleine gewaltbereite Gruppen. Das Internet habe es leichter gemacht, Ziele zu lokalisieren, mit Gleichgesinnten zu kommunizieren und Informationen über Waffen und Bomben zu finden. Rechtsextremisten lehnen nicht nur Obama, den ersten schwarzen Präsidenten, ab, sondern fürchten auch, dass er die Waffengesetze verschärfen, die Zuwanderung erleichtern oder Sozialprogramme für Minderheiten ausbauen könnte. Dazu kommen antisemitische Vorstellungen, nämlich dass die "jüdischen Finanzeliten" absichtlich die Wirtschaft zum Zusammenbruch gebracht haben sollen. All dies würde sich verstärken, wenn die Wirtschaft weiter bergab geht, so der Bericht.