"Über zwei Liter Blut hat er verloren“, berichtet Klinikarzt Hubert Messner über den Unfall seines prominenten Bruders: „Er ist aber wieder auf den Beinen.“
Eine drei Meter hohe Mauer seines Schlosses Juval bei Meran war Bergfex Reinhold Messner, der 14 Achttausender mühelos erklomm, am Donnerstag kurz vor Mitternacht zum Verhängnis geworden. Nach einem Abendessen mit Holundersekt und Meraner Küchelberger Rotwein im Restaurant „Onkel Taa“ im Südtiroler Partschins mit Lebensgefährtin Sabine, TV-Moderator Günther Jauch und einem Freund stand der Mount-Everest-Bezwinger vor dem versperrten Schloßtor. Beim Überklettern einer Mauer rutschte der 50jährige in Turnschuhen auf einem regennassen Stein ab und landete auf den Fersen. In einem Vakuumbett kam Messner zunächst ins Meraner Unfallklinikum, dann ins Krankenhaus Bozen. Unter Vollnarkose ließ er sich in einer dreistündigen Notoperation das zertrümmerte rechte Fersenbein zusammenflicken.
Mit „bleibenden Schäden“ am Fuß und Problemen bei künftigen Gipfeltouren sei zu rechnen, vermutet Professor Herbert Hölgen vom Sportärzteverband Nordrhein. Aufgrund des komplizierten „multiplen offenen Bruchs“, so Hubert Messner, seien die Folgen erst mal abzuwarten: „Reinhold ist sich noch gar nicht bewußt geworden, was da passiert ist.“