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Schwindende Anzeigenerlöse Yahoo-Gewinn bricht um 93 Prozent ein

Gewinneinbruch, Anzeigenschwund und unzufriedene Investoren: Knapp drei Jahre nach ihrem Start als Yahoo-Chefin muss Marissa Mayer schwache Quartalszahlen erklären.
Yahoo-Chefin Mayer: "Auf dem Weg zur Ikone"

Yahoo-Chefin Mayer: "Auf dem Weg zur Ikone"

Foto: Eric Risberg/ AP/dpa

Der US-Internetkonzern Yahoo kämpft mit gewaltigen Problemen. Im ersten Quartal (Januar bis März) sank der Überschuss im Jahresvergleich um 93 Prozent auf 21 Millionen Dollar, wie das Unternehmen mitteilte.

"Yahoo ist mitten in einem mehrjährigen Umbau, um als Unternehmen wieder eine Ikone zu werden", ließ Konzernchefin Marissa Mayer mitteilen. Sie will durch neue Inhalte und Funktionen mehr Nutzer und damit Werbeanzeigen auf die Yahoo-Angebote locken. Das gelang zuletzt aber nicht so recht.

Yahoo meldete zwar einen Umsatzanstieg um acht Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar. Ohne die Erlöse, die für die Weiterleitung von Nutzern an Partner-Websites fließen, waren es aber nur 1,04 Milliarden Dollar und damit fast fünf Prozent weniger als im Vorjahr.

Das Anzeigen-Kerngeschäft von Yahoo kommt zudem nicht voran. Klassische Desktop-Werbung bringt immer weniger ein, weil immer mehr Menschen auf ihrem Smartphone ins Internet gehen. Das kräftige Wachstum bei Anzeigen auf Mobilgeräten kann diese Umsatzverluste noch nicht kompensieren.

Mayer kommt Hedgefonds entgegen

Yahoo leidet zudem unter der harten Konkurrenz von Rivalen wie Google und Facebook. Laut dem Analysehaus eMarketer könnte sogar der Kurznachrichtendienst Twitter im US-Markt für digitale Anzeigen bald an Yahoo vorbeiziehen. Analysten bezeichneten den vierteljährlichen Finanzbericht einhellig als Enttäuschung.

Konzernchefin Mayer, die den Posten beim kriselnden Internet-Pionier vor knapp drei Jahren übernommen hatte, bräuchte eigentlich dringend Erfolge. Investoren wie der Hedgefonds Starboard Value machen Druck: Sie wollen, dass die Konzernkasse durch die Abspaltung von Unternehmensteile gefüllt und dann an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Dabei haben sie vor allem die 35,5-prozentige und mehr als acht Milliarden Dollar wertvolle Beteiligung an Yahoo Japan im Auge.

Wie es aussieht, kommt Mayer Starboard und anderen Investoren entgegen. Ein Plan sei in Arbeit, Berater würden die Optionen sondieren, ließ sie mitteilen. Yahoo hat zuletzt bereits Milliardenerlöse aus der Beteiligung an der chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba an Investoren weitergereicht.

stk/dpa