Furtwanger Studentin erzählt von Wilderern und den Erfahrungen mit einem Suchhund

Von Lisa Kostrzewa

Furtwangen. Lisa Kostrzewa, Studentin der Medienkonzeption, hat Furtwangen für ein Semester den Rücken gekehrt. Sie ist nach Malawi geflogen. In diesem ostafrikanischen Land ist sie für die Wildlife Action Group aktiv. Hier ist ihr dritter Bericht. "Ich bin jetzt bereits seit über vier Wochen im Thuma Forest Reserve in Malawi und die Scouts faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Ich habe mich sehr gut an das Leben im Camp gewöhnt und bin irgendwie ein Teil davon geworden. Ich arbeite viel, und wenn ich Zeit habe, gehe ich mit den Scouts auf Tour durch das Reservat. Dann bestaunen wir die atemberaubende Landschaft und die wilden Tiere. Sie bringen mir viel über den Wald und die heimischen Lebewesen bei. Es erstaunt mich immer wieder, wie gut sie ihre Sinne nutzen können. Tiere erkennen sie aus weiter Entfernung, lange bevor ich sie überhaupt ausmachen kann. Dank ihres Gehörs wissen sie, welche Tiere gerade in der Nähe sind und vor allem in der Dunkelheit finden sie sich viel besser zurecht, als ich. Auch ohne Kompass wissen sie immer ganz genau wo wir sind und verlaufen sich nie.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Sinne durch all die Hilfsmittel, die uns in Europa zur Verfügung stehen, und durch die Reizüberflutung träge geworden sind. Ich musste erst wieder lernen sie wirklich zu benutzen.

Obwohl die Scouts wahre Meister in ihrer Arbeit sind, könnten sie dennoch Unterstützung gebrauchen. Es kommen immer wieder Wilderer unerlaubt in das Reservat. Sie stellen Fallen auf oder zerstören den geschützten Lebensraum der Tiere. Leider gelingt es den Scouts nicht immer die Fallen rechtzeitig zu finden, dann sterben die gefangenen Tiere eines qualvollen Todes.

Darum möchte Lynn einen Suchhund anschaffen. Die Scouts könnten ihn mit auf ihre Patrouillen durch das Schutzgebiet nehmen, um Fallen besser ausfindig machen zu können. Ein solcher Suchhund wird gerade in Südafrika für die Wildlife Action Group ausgebildet.

Doch der Transport von Südafrika nach Malawi ist sehr teuer. Zudem muss der Hundetrainer die ersten Wochen mit dabei sein, um die Ausbildung des Hundes abschließen zu können. Das kostet zusätzlich Geld. Am Ende wird der Hund in der Lage sein, die Fallen im Reservat zu finden und die Scouts darauf aufmerksam zu machen. Er wird auch die Fährte der Wilderer bis zu deren Häuser zurück verfolgen können, egal ob sie dabei einen Fluss durchqueren oder nicht. Dadurch hätten die Scouts die Möglichkeit die Wilderer sofort festzunehmen. Ein solcher Hund wäre eine unbeschreibliche Bereicherung und könnte viele Straftaten verhindern.

Einen Hund gibt es bereits im Camp, doch der ist leider kein trainierter Suchhund. Zudem wurde er von einem Auto angefahren und brach sie dabei die Hüfte. Leider ist sie nicht mehr richtig zusammen gewachsen, weshalb er jetzt humpelt.

In Deutschland könnte man ihn operieren und die Hüfte richten, aber leider nicht hier in Malawi. Dafür ist er umso liebenswerter."