Ventus: Mit der Netzgemeinde gegen den Klimawandel
Wissenschaftlern fehlen für ihre Klimamodelle genaue Daten über CO2-Emissionen von Kraftwerken auf der ganzen Welt. Die Crowd soll jetzt helfen - und sie in eine auf Google Earth basierende Karte eintragen.
Ein Großteil der globalen CO2-Emissionen auf unserem Planeten wird von Kraftwerken freigesetzt, die auf fossile Brennstoffe als Energielieferanten setzen. Kohlendioxid ist schädlich und es wird für die globale Erderwärmung verantwortlich gemacht.
Forscher der Arizona State University (ASU) in den USA beschäftigen sich mit Klimamodellen, die den Kohlendioxid-Kreislauf der Erde modellieren. Sie stoßen an ihre Grenzen, weil für viele Regionen keine genauen Energie- und Verbrauchswerte der Kraftwerke abrufbar sind. Wie Kevin Gurney dem Magazin Nature sagte, "zeige sich nun, dass man noch nicht genug über fossile Brennstoffe wisse". Gurney ist Wissenschaftler der ASU und Mitbegründer von Ventus, einer Art Onlinespiel, um möglichst viele Menschen auf das Klima-Projekt aufmerksam zu machen.
Ihm und seinem Team fehle es an Daten über die Arten der genutzten fossilen Brennstoffe, die Menge an produzierter elektrischer Energie oder auch Angaben über das Baujahr der Kraftwerke.
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Video: The Ventus Project, by Darragh O'Keeffe, Press release for The Ventus Project at School of Life Sciences, Arizona State University, May 3013. Standard YouTube-Lizenz
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Die fehlenden Informationen in ihren Kraftwerks- und Emissionsdaten wollen die Wissenschaftler mit Hilfe der Crowd beschaffen. Dann können sie bessere und aussagekräftigere CO2-Klimamodelle entwickeln und ihren Anteil zur Erforschung der globalen Klimaschädigung beitragen.
"We could use some help"
Darum haben Kevin Gurney und sein Team Ventus ins Netz gestellt. Jeder Internetnutzer kann und soll mitmachen und die bereitgestellten Google-Maps-Karten mit Kraftwerksinformationen versehen. Die meisten Kraftwerke in den USA und in Europa sind bereits auf der Landkarte eingetragen.
Interessierte, die das Projekt Ventus unterstützen möchten, können ohne Registrierung neue Kraftwerksdaten eintragen oder vorhandene bearbeiten. Derzeit speichert die Ventus-Datenbank etwa 23.000 Kraftwerke. Mittels einfachen Doppelklicks in die Landkarte von Google Maps können weitere Kraftwerke hinzufügt und Formularfelder ausgefüllt werden.
Die meisten Kraftwerksbetreiber stellen die Verbrauchs- und Emmissionsdaten regelmäßig im Internet zum Download bereit. Somit können die Teilnehmer herausfinden, welche Art von fossilen Brennstoffen und welche Menge davon das entsprechende Kraftwerk verbrennt. Diese Daten tragen die Teilnehmer in Ventus einfach in die entsprechenden Formularfelder ein. Die Karte ist zwar intuitiv zu bedienen. Die Formularfelder und Einheiten sind aber nur in englischer Sprache verfügbar.
Ko-Autor sein und berühmt werden
Jeder Teilnehmer am Projekt Ventus kann sich registrieren und somit zum offiziellen Unterstützer werden. Es gibt einen Wettbewerb unter den Teilnehmern. Jedes Kraftwerk, das die Nutzer in die Google Maps-Karte eintragen oder aktualisieren und mit nachvollziehbaren Daten versehen, ist einen Punkt wert. Der Gewinner oder die Gewinnerin mit der höchsten Punktzahl bekommt neben einer Siegertrophäe die Mitautorenschaft der Publikation, die bei Erfolg des Ventus-Projekts veröffentlicht wird. Das Crowdsourcing-Projekt endet 2014.
Also ignorieren, gibts schon >10 Jahre, muss gut sein? Seit wann betreibt der Mensch die...
Aha. Massiv erhöhtes CO2 ist also nicht für eine höhere Temperatur verantwortlich. Kannst...
China hat die modernsten Kernkraftwerke die es gibt, die haben nämlich so gut wie alle...
Erstmal tief durchatmen. Du versuchst hier einem Wissenschaftlichen Konsens zu...