Bedingt durch das gute Wetter versuchen in den letzten Tagen besonders viele Menschen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Allein am heutigen Sonntag wurden 25 Boote geortet. Einsatzkräfte aus Italien und Malta sowie US-Kriegsschiffe nahmen die Suche auf. Im Hafen von Pozzallo auf Sizilien wurde ein Schiff erwartet, an Bord dessen drei Menschen wegen der strapaziösen Überfahrt gestorben waren.

Der maltesischen Regierung zufolge handelt es sich um "eine der größten Such- und Rettungsaktionen, die in den vergangenen Jahren im Mittelmeer organisiert wurde". Regierungschef Joseph Muscat kritisierte aus diesem Anlass erneut eine fehlende Unterstützung durch Europa. Malta, Italien und die USA leisteten gemeinsam gute Arbeit, aber Europa "glänzt durch vollkommene Abwesenheit", sagte Muscat der Zeitung Malta Today.

Bereits in der Nacht waren vor Malta mehr als 130 Menschen gerettet worden, als ihr Schlauchboot Luft verlor und unterzugehen drohte. Auch vor der italienischen Insel Lampedusa waren gestern mehr als 1.000 Flüchtlinge aus drei überfüllten Booten an Land gebracht worden. Tags zuvor waren vor Italien etwa 2.500 Flüchtlinge von insgesamt 17 Schiffen geholt worden.