Prominente setzen in BILD ein Zeichen: Nein zu Pegida!

Seit Wochen ziehen Tausende Demonstranten durch Deutschlands Städte, warnen vor einer angeblichen „Islamisierung des Abendlandes“, schüren Fremdenhass und Intoleranz.

ZEIT, EIN ZEICHEN ZU SETZEN!

In BILD sagen 80 Politiker, Manager, Künstler und Top-Sportler NEIN zu Pegida. Sie zeigen Flagge für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland.

Denn Fakt ist: Angst vor Fremden haben vor allem jene, in deren Nachbarschaft kaum Zuwanderer leben, sagt Prof. Werner Schiffauer (63), Vorsitzender des Rats für Migration.

Ein Hoffnungsschimmer: Zwar protestierten auch gestern wieder Dresdner und Kölner „Retter des Abendlandes“. ABER: Tausende hielten in München, Hamburg, Stuttgart und Berlin mit Anti-Pegida-Kundgebungen dagegen

Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff (46)

„Wir sind Weltmeister geworden mit vielen Spielern, die einen Migrations-Hintergrund haben. So selbstverständlich, wie wir in der Nationalelf Integration leben, sollte es auch in der Gesellschaft funktionieren.“

Schauspielerin Karoline Herfurth (30)

„Ich lehne die Pegida-Bewegung ab, weil ich für Integration, Vielfalt und die Einhaltung der Menschenrechte bin. Wir sollten uns auch außerhalb des World Wide Web bewusst werden, dass wir in einer ganzen Welt leben und nicht in einem kleinen Land.“

Familienministerin Manuela Schwesig (40, SPD)

Teaser-Bild

Foto: Getty Images

„Die Menschen, die jetzt zu uns kommen, flüchten vor einem bestialischen IS-Terror, vor dem Krieg gegen ihre Familien. Deutschland darf kein Ort für Rassismus, Hass und Hetze gegen Muslime sein. Deshalb: Nein zu Pegida!“

TV-Legende Thomas Gottschalk (64)

„Es gibt viele Entwicklungen in unserem Land, über die wir uns Sorgen machen sollten. Die ‚Islamisierung‘ Deutschlands gehört nicht dazu.“

Altbundeskanzler Helmut Schmidt (96)

„Die Pegida-Proteste appellieren an dumpfe Vorurteile, an Fremdenhass und Intoleranz. Doch das ist nicht Deutschland. Der Blick in unsere Geschichte und der wirtschaftliche Verstand sagen uns: Deutschland darf Flüchtlinge und Asylbewerber nicht verstoßen. Deutschland muss weltoffen und tolerant bleiben. Darum ein deutliches NEIN zu Pegida!“

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (59, SPD)

„Pegida schadet nicht nur unserem Land, es wirft auch ein schlechtes Bild auf Deutschland. Wir müssen ganz deutlich machen, dass diejenigen, die da auf einigen Straßen ihre Parolen rufen, eine kleine Minderheit mit einer lauten Stimme sind.“

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (56, CDU)

„Deutschland profitiert enorm von seiner Weltoffenheit. Wer Ausgrenzung und Kleinherzigkeit gegenüber Menschen in Not das Wort redet, hat weder etwas vom Christentum verstanden noch von der Vielfalt unserer kulturellen Wurzeln.“

Altbundeskanzler Gerhard Schröder (70, SPD)

„Vor 14 Jahren gab es gegen Fremdenfeindlichkeit den ‚Aufstand der Anständigen‘. Den brauchen wir auch heute. Es ist daher gut, dass die demokratischen Parteien und die Kirchen eine klare Position gegen Pegida gefunden haben.“

Kult-Sänger Udo Lindenberg (68)

„Ich bin für ’ne knallebunte Republik – wie ’ne Schwester vom bunten New York. Schön und cool auf dem Boden unsres Top-Grundgesetzes.“

Charlotte Knobloch (82), Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

„Pegida schürt Angst und Hass. Echte, freiheitlich-demokratische Patrioten dürfen rechten Hetzern keinen Platz lassen.“

Schauspieler Hannes Jaenicke (54)

„Leider fehlt diesen Menschen nicht nur der Minimal-IQ, sondern auch das Vermögen, sich vorzustellen, wie funktionsuntauglich, unerträglich spießig und langweilig Deutschland ohne seine Einwanderer wäre.“

Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler (50)

„Ich bin global und denke global. Aber wir haben auch eine freie Meinungsäußerung. Aber man muss aufpassen, wem man sich anschließt. Aufklärung ist das Wichtigste.“

BDI-Präsident Ulrich Grillo (55)

„Deutschland tut qualifizierte Einwanderung richtig gut. Von Neonazis und Ausländerfeinden, die sich in Dresden und anderswo versammeln, distanziere ich mich ganz klar. Gegen jede Fremdenfeindlichkeit müssen wir deutlich angehen.“

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (50, CSU)

„Ich bin gegen Pegida, weil sie Fremde und Angehörige anderen Glaubens pauschal ablehnt und dabei die Ängste der Bevölkerung ausnutzt.“

Finanzminister Wolfgang Schäuble (72, CDU)

„Parolen ersetzen keine Fakten: Deutschland braucht Zuwanderer. Und wir müssen ein Herz haben für Flüchtlinge in Not.“

Malu Dreyer (SPD, 53), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz

„Pegida spielt mit der Angst vor einer angeblichen Überfremdung und Islamisierung unserer Gesellschaft. Das verurteile ich. Lassen Sie sich nicht von Pegida instrumentalisieren!“

Vizekanzler Sigmar Gabriel (55, SPD)

„Deutschland ist weltoffen und liberal. Darauf können wir stolz sein. Wer mit diffusen Ängsten spielt oder Fremdenfeindlichkeit schürt, spricht nicht für die Mehrheit!“

Kölns Erzbischof Rainer Maria Woelki (58)

„Solche ‚Retter des Abendlandes‘ brauchen wir nicht. Unsere Glaubwürdigkeit hängt daran, wie wir uns für eine offene Gesellschaft einsetzen.“

FDP-Chef Christian Lindner (35):

„Integrationsprobleme dürfen nicht verschwiegen werden. Pegida geht es darum aber nur vordergründig, weil tatsächlich die Weltoffenheit unseres Landes generell bekämpft wird.“

Bestseller-Autor Ulrich Wickert (72)

„Pegida ist mittelalterlich – geprägt von Vorurteilen und Dummheit. Wir erleben heute schon, dass unsere Kultur von deutschen Autoren aus Russland, der Türkei und Syrien bereichert wird.“

Porsche-Betriebsrat Uwe Hück (52)

„Die Pegida-Leute wollen Menschen aus unserem Land vertreiben. Da dürfen wir nicht tatenlos zusehen und müssen uns schützend vor Minderheiten stellen.“

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (53, SPD)

„Wir müssen Weltoffenheit und Toleranz überall in Deutschland verteidigen gegen Engstirnigkeit und Fremdenfeindlichkeit – ohne Wut und Zorn, aber laut und entschieden.“

Bundesliga-Experte Reiner Calmund (66)

„Ich habe erlebt, wie schön Zuwanderer für uns sind – sowohl in der deutschen Nationalelf als auch bei den Fans. Deutschland ist ein buntes Land, was Besseres kann uns nicht passieren.“

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter (44)

„Ich will ein offenes und solidarisches Deutschland! Pegida schürt rassistische Vorurteile und betreibt Hetze gegen Muslime. Hier müssen wir klare Kante zeigen.“

Post-Chef Frank Appel (53)

„Für den Erfolg deutscher Unternehmen und für den Wohlstand unserer Gesellschaft sind Internationalität und Weltoffenheit entscheidende Faktoren. In unserem Land darf kein Platz sein für Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz.“

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer (61)

„Der Eindruck, dass bei uns gegen Ausländer demonstriert wird, schadet unserem Land. Es ist unsere moralische Verantwortung, in Not geratenen Flüchtlingen zu helfen.“

TV-Moderatorin Birgit Schrowange (56)

„Durch simple Parolen, Hass und Vorurteile werden sich keine Lösungen finden lassen. Hier sind die Politiker gefordert, aufzuklären, vermeintliche Ängste zu nehmen.“

Hannover-96-Präsident Martin Kind (70)

„Wir sind eine offene Gesellschaft, haben eine Verpflichtung gegenüber anderen Menschen, gerade aus Krisen- oder Kriegsgebieten. Das ist eine Frage von Offenheit, Verantwortung und Verständnis.“

Entwicklungsminister Gerd Müller (55, CSU)

„Nein zu Fremdenhass – ja zur Hilfe für Flüchtlinge in Not. Viele Deutsche leisten hier in diesen Tagen Herausragendes – bei uns im ganzen Land, aber auch in den Krisengebieten vor Ort, als Entwicklungshelfer und bei internationalen Organisationen.“

Schauspieler Michael Gwisdek (72)

„Wenn ich die Bilder von den Pegida-Demos sehe, kriege ich Angst. Ich frage mich: Wo driftet Deutschland da wieder hin? Ich fühle mich in ein Deutschland versetzt, das ich noch miterlebt habe, aber nie wieder haben möchte.“

Aydan Özoguz (47, SPD), Bundesbeauftragte für Migration

„Niemand sollte seine eigenen Ängste oder Sorgen pauschal gegen andere Menschen richten. Wir sollten uns bewusst machen, dass Vielfalt zum Wohlstand dieses Landes beigetragen hat.“

Kabarett-Legende Dieter Hallervorden (79)

„Pegida vergisst: Ohne den jahrhundertelangen Kulturaustausch zwischen Islam und Christentum gäbe es das heutige Europa nicht. Übrigens: Die Heiligen Drei Könige kamen aus dem Morgenland. Dumm gelaufen, oder?“

Hannovers Landesbischof Ralf Meister (53)

„Integration ist eine mühsame Aufgabe. Sie verlangt gegenseitigen Respekt, Geduld und Toleranz. Polarisierung und Ausgrenzung helfen nicht weiter.“

Entertainerin Hella von Sinnen (55)

„Ich hege keinerlei Sympathien für diese sogenannten ‚Patrioten‘ und habe meinen Arsch aufgerafft, um auf die Gegendemo zu latschen.“

HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer (51)

„Deutschland ist ohne die Vielfältigkeit unterschiedlicher Kulturen und Religionen für mich nicht vorstellbar. Es ist unsere Aufgabe, den Pegida-Anhängern mit einer Aufklärungsoffensive entgegenzutreten.“

CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach (62)

„Die Politik sollte gut zuhören, welche Sorgen die Menschen haben, aus welchen Gründen sie demonstrieren. Und die Demonstranten sollten sich klar von jeder Form von Extremismus und Fremdenfeindlichkeit distanzieren.“

Trainer-Legende Eduard Geyer (70)

„Die wenigsten Pegida-Mitläufer haben mit Asylbewerbern zu tun. Uns Deutschen geht es durch die Flüchtlinge nicht schlechter. Im Gegenteil: Wenn wir sie schnell integrieren, bereichern sie unser Leben.“

Victor Schefé (46), Schauspieler („Borgia“)

„Wenn Pegida-Demonstranten montags in Dresden ‚Wir sind das Volk‘ rufen, beschleicht mich das Gefühl, dass viele meinen: ‚Wir wollen die DDR zurück‘. Diese Menschen verwehren anderen Erdenbürgern die Menschenrechte!“

Stefan Schulte (54), Vorstandsvorsitzender Fraport AG

„Das Zusammenleben verschiedener Nationalitäten und der Austausch mit verschiedenen Kulturen ist ein Gewinn für Deutschland und für jeden einzelnen Bürger. Dies gilt es zu fördern.“

Schauspieler Wolfgang Stumph (68)

„Notleidende Menschen, gleich welcher Herkunft und Religion, brauchen unsere Hilfe. Auch Dresden lebt von dieser Weltoffenheit.“

Hessens Regierungschef Volker Bouffier (63, CDU)

„Für Dumpfbackenparolen, Intoleranz und Gewalttätigkeit gibt es kein Verständnis. Wer Stimmung macht, gefährdet den gesellschaftlichen Frieden.“

Josef Schuster (60), Präsident Zentralrat der Juden

„In Deutschland leben Menschen verschiedener Länder, Kulturen, Hautfarbe und Religion friedlich zusammen. Diese Vielfalt bringt uns voran. Die Anhänger von Pegida merken gar nicht, wie sehr sie dem eigenen Land schaden.“

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (56, SPD)

„Deutschland ist weltoffen – das muss auch so bleiben! So denkt eine große Mehrheit der Deutschen, ich auch!“

Musik-Produzent Leslie Mandoki (61)

„Ich lehne Pegida ab, weil ich keine Toleranz für Intoleranz habe.“

Box-Trainer Ulli Wegner (72)

„Deutschland muss ein offenes Land bleiben. Ich spreche aus bester Erfahrung: Arthur Abraham und Marco Huck sind als junge Menschen aus dem Ausland zu uns gekommen und ich durfte sie hier zu Weltmeistern machen.“

Unionsfraktionschef Volker Kauder (65, CDU)

„Wir Deutsche sind heimatverbunden, aber auch weltoffen. Das ist Teil unseres Erfolges, und so muss es auch in Zukunft bleiben!“

Airbus-Group-Chef Tom Enders (56)

„Unsere Stärke ist unsere multinationale Vielfalt. Wir brauchen Menschen und Ideen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, um global erfolgreich zu sein.“

Volkssänger Heino (76)

„Wir leben Gott sei Dank in einem freien und fortschrittlichen Land und sollten politisch Verfolgten aus anderen Ländern immer eine Heimat geben. Deshalb lehne ich die Pegida-Bewegung ab. Das ist schon eine Frage des Anstands.“

Aiman Mazyek (45), Vorsitzender Zentralrat der Muslime

„Nur ein friedliches Deutschland macht uns stark. Als Muslim habe ich genauso Angst vor ISIS und jeglichem Terror. Aber Deutschland darf sich nicht durch Ängste spalten lassen.“

Schauspieler Ralf Moeller (55)

„Seit neun Jahren setze ich mich für Jugendliche mit Mirgrationshintergrund in Deutschland ein, unter ihnen sind viele Moslems. Deutschland muss ein Land der Vielfalt und der Freiheit bleiben. Das zeichnet uns aus – und niemand darf diese Vielfalt infrage stellen.“

Sachsens Landesbischof Jochen Bohl (64)

„Pegida schürt Ängste, für die es keinen realen Grund gibt. Die Integrationsfähigkeit unserer Gesellschaft ist nicht überfordert. Wir Christen sind aufgefordert, allen Menschen im Geist der Nächstenliebe zu begegnen; zuerst den Schwachen und Flüchtlingen.“

Thomas Bäppler-Wolf (53, alias Bäppi la Belle), Travestie-Künstler

„Die Pegida-Leute haben für mich ’nen Schuss! Deutschland ohne Ausländer – das würde doch gar nicht funktionieren.“

Lutz Raettig (71), Finanz-Manager („Mr. Mainhattan“)

„Der Finanzplatz lebt von den Talenten der Menschen. Dabei ist Offenheit und Toleranz das höchste Gebot.“

Peter Feldmann (56, SPD), Oberbürgermeister Frankfurt/M.

„In Deutschland ist Platz für vieles, aber nicht für Rassismus und Hass zwischen Religionen. Wir sind eine weltoffene, international geprägte Republik. Ich verurteile daher jeglichen Versuch, rassistisches und extremistisches Gedankengut in unser Land hineinzutragen.“

Bernd Reisig (51), Veranstaltungs- und Fußball-Manager

„Ich lehne Pegida ab, weil ich grundsätzlich gegen jede Form des Rassismus und der Diskriminierung bin. Frankfurt wäre ohne Ausländer arm und grau.“

Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (56, SPD)

„Fernab der Stammtische besteht Einigkeit: Zuwanderer tun unserer Gesellschaft gut. Nicht nur, weil sie unsere Speisekarten bereichern, sondern weil sie mehr in unser System einzahlen als sie herausbekommen. Pegida zeigt aber auch: Unser Land ist zerrissen, soziale Ungerechtigkeit plagt viele Menschen. Das muss die Politik endlich ernst nehmen und gleichzeitig jegliche Form von Fremdenfeindlichkeit scharf zurückweisen.“

Entertainer Guido Cantz (43)

„Viele öffentliche Gebäude und Kirchen schalten als Protest gegen Kögida heute das Licht aus. Mein Vorschlag: Vielleicht sollten wir alle das Licht ganz hell anmachen, damit den Demonstranten, die stumpfen Parolen hinterherlaufen, endlich mal ein Licht aufgeht.“

Sven Gerich (40, SPD), Oberbürgermeister von Wiesbaden

„Wenn Menschen – wie die Flüchtlinge, die in unser Land kommen – unsere Hilfe dringend benötigen, sind Mitgefühl und Menschlichkeit eine Pflicht. Allerdings bedeutet Zuwanderung für mich auch Vielfalt, und Vielfalt bereichert eine Gesellschaft enorm. Intoleranz und Ablehnung bringen hingegen niemanden voran – Integration kann nur mit gegenseitiger Toleranz, Gastfreundschaft und Fingerspitzengefühl gelingen.“

Michael Ebling (47, SPD), Oberbürgermeister von Mainz

„Wir stehen in Mainz uneingeschränkt zu unserer Verantwortung, Menschen in der Not aufzunehmen. Wir wollen die Flüchtlinge menschenwürdig versorgen und wir wollen sie gut in unsere Gesellschaft integrieren. Die Rattenfänger von Pegida geben keine Antworten, sondern schüren Ängste und säen Zwietracht und Schlimmeres.“

Elna-Margret (Prinzessin) zu Bentheim und Steinfurt (35)

„Wir sind ein sicheres und weltoffenes Land, gegenüber allen Religionen, Weltanschauungen und profitieren als Exportland davon. Extreme und militante religiöse Vorstellungen passen sicher nicht in unsere friedliche und sichere Welt. Ich halte von Pegida in einer weltoffenen Gesellschaft gar nichts!“

Entertainer Gunther Emmerlich (70)

„Ich habe mit Pegida nichts am Hut, aber verteufeln allein bringt nichts. Man muss mit ihnen reden, wenn sie dazu bereit sind.“

Linke-Fraktionschef Gregor Gysi (66)

„Pegida ist rassistisch und nationalistisch. Menschen, die aus Not flüchten, brauchen Hilfe, nicht Verachtung. Wenn die, die jetzt demonstrieren, selbst in Not gerieten, erwarteten sie auch Hilfe.“

Supertalent-Gewinner Marcel Kaupp (27) alias Marcella Rockafella

„Braune Suppe brauchen wir nicht. Ich bin froh in einem Deutschland zu leben, das bunt und sicher ist. Also ,Arsch hu‘ und Licht aus für braune Gedanken.“

Komiker Tom Gerhardt (57)

„Der Klub Deutschland sollte offen bleiben und tolerant – aber das gilt auch für die neuen Klubmitglieder. Das vorher zu checken ist richtig. ,Piep, piep, piep, wir ham Euch alle lieb‘ ist genau so bescheuert wie ,Ausländer raus‘.“

Hermann Parzinger (55), Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

„Wer mehr weiß, muss weniger fürchten. Museumsinsel und bald auch Humboldt-Forum im Herzen Berlins zeigen, wie die Kulturen der Welt einander befruchteten. Isoliertheit bedeutete zu allen Zeiten Stagnation und Rückschritt und wäre der Kulturnation Deutschland unwürdig!“

Peter Raue (73), Kulturexperte

„Pegida spielt mit dem Feuer der Irrationalität. Es pflanzt in die Menschen diffuse Ängste, bläst das so gelegte Feuer auf, und hat keinen einzigen klaren Gedanken daran, wie das Feuer gelöscht wird. Für die vor Tod und Hunger fliehenden Menschen hat Pegida keinen mitfühlenden Gedanken. Kalt. Herzlos. Dumm. Und deshalb so gefährlich.“

Dieter Kosslick (66), Chef der Berlinale

„Rassismus und Angst sind schlechte Berater, auch wenn viele Menschen durch die negativen Auswirkungen der Globalisierung verunsichert sind. Mut, Toleranz und Akzeptanz statt Engstirnigkeit, Ablehnung und Verteufelung. Gerade wir Deutschen müssen aus der Geschichte lernen und uns vorbildlich gegenüber Andersdenkenden verhalten.“

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (58, CSU)

„Ich bin gegen Pegida, weil die Initiatoren mit diffusen Ängsten und Sorgen der Menschen Stimmung machen, ohne wirklich Lösungen anzubieten – und weil ich mich für eine christlich-abendländische Kultur einsetze, in der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe im Vordergrund stehen.“

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (56, SPD)

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Foto: dpa Picture-Alliance

„Ich bin gegen Pegida, weil eine Religion pauschal verurteilt wird und Menschen mit hasserfüllten Parolen ausgegrenzt werden.“

Ali Khan (60), Kabarettist und Münchner Original

„Ich lehne Pegida ab, weil menschenverachtende Parolen noch niemandem geholfen haben.“

„Unter Uns“-Star und Männermodel Lukas Sauer (23)

„Ich halte Zuwanderung für wichtig. Drohender Fachkräftemangel, verloren gehende kulturelle Vielfalt und vieles mehr sind dabei wichtige Bestandteile, wie ich finde. Einige Ängste der Pegida-Anhänger sind ja sicherlich ernst zu nehmen. Jedoch ist die flapsige und rassistische Art und Weise wie diesen Ängsten Luft gemacht wird, unzumutbar. Leider zieht Pegida, meiner Meinung nach, die bürgerliche Mitte zu sehr nach rechts.“

TV-Moderator Matthias Killing (35)

„Meinungsfreiheit ist das höchste Gut unserer Gesellschaft, wir dürfen uns aber nicht von Demagogen instrumentalisieren lassen. Lasst uns klare Kante zeigen, aber nicht vor dem Hintergrund rechter Gesinnung. Diese Zeit soll in Deutschland für immer vorbei sein.“

Dr. Heiner Koch (60), Bischof Bistum Dresden-Meißen

„Ich sehe in der Pegida-Initiative einen tiefen Ausdruck seelischer und religiöser Leere. Die gesellschaftlichen Probleme können nicht durch Demonstrationen und öffentliche Rechthaberei gelöst werden. Es kommt jetzt darauf an, miteinander zu sprechen und Verantwortung wahrzunehmen.“

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (59, Grüne)

„Rassismus hat in unserem Land keinen Platz. Flüchtlinge sind in Stuttgart willkommen, und wir werden sie freundlich und menschenwürdig unterbringen.“

FDP-Vize Wolfgang Kubicki (62)

„Pegida nimmt Sorgen und Ängste von Menschen auf und verstärkt sie, statt Lösungen anzubieten. Unser Problem ist doch nicht der Islam, sondern sind Menschen, die ihre kriminellen Taten religiös zu rechtfertigen suchen.“

Dr. Florian Langenscheidt (59), Verleger und Bestsellerautor („Handbuch zum Glück“)

„Glück ist Vielfalt – und bunt besser als dumpf.“

Schauspieler Armin Rohde (59)

„Für mich ist die Pegida-Bewegung vor allem geprägt von mangelnder Information, Neid und Angst. Insgesamt ist es natürlich sehr viel komplizierter, aber Verständnis für alle Menschen, Neugier und Offenheit für alles Neue sind mir wichtige Eigenschaften, die ich niemals missen möchte. Ich will eine große bunte Welt!“

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (58, Linke)

„Ich kritisiere die Drahtzieher von Pegida, die Rassisten in Nadelstreifen, weil sie Ängste schüren. Die Menschen mit ihren Befürchtungen nehme ich sehr ernst. Ich will, dass wir Neubürger willkommen heißen und nicht gegen sie demonstriert wird.“

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (56, SPD)

„Hamburg ist eine weltoffene Stadt. Das ist schon immer so. Hamburg ist eine Handelsstadt. Da werden nicht nur Güter ausgetauscht. Es geht auch um kulturellen Austausch, um Gedanken und Ideen, die nicht an Grenzen haltmachen. Das hat die Mentalität der Hamburger sehr geprägt. Dieses positive Zusammenleben betrifft auch Weltanschauungen oder religiöse Bekenntnisse.“

Willi Lemke (68), Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung

„Auch wenn die Aufnahme von Flüchtlingen uns Anstrengungen kostet, ist es unsere mitmenschliche Aufgabe, ihnen zu helfen. Das sage ich als Christ und als Kind einer Flüchtlingsfamilie. Unsere eigenen Sorgen sind so klein im Vergleich mit den Nöten der Menschen, die bei uns Zuflucht suchen. Deshalb müssen wir zusammenstehen und helfen.“

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