Okan Y. (23) : In seinem Auto ertranken 2 Mädchen

Von: Von K. GÄRTNER

Zwei junge Mädchen starben, als Okan Y. (23) mit seinem dicken BMW in den Main fuhr. Jetzt steht der Frankfurter wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Mitleid hat er dort vor allem für sich selbst.

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8. Dezember 2008: Okan Y. ist die ganze Nacht mit seinem Cousin Ugur B. (damals 21) und seinen Bekannten Leandra B. und Amra H. (beide 17) in BMW X5 auf Spazierfahrt. Der 80 000 Euro-Geländewagen ist auf seine Mutter zugelassen. Aber das Kennzeichen „F-OY 1987“ besteht aus seinen Initialen und seinem Geburtsjahr. Um 4.15 Uhr landet das Quartett auf dem Offenbacher Mainparkplatz an der Carl-Ulrich-Brücke.

Mit gut 50 Sachen donnert Okan Y. über das Gelände. Er rammt einen Bauzaun, verliert die Kontrolle über den über 2 Tonnen schweren Wagen, schleudert in den Main. Okan und Ugur können sich an Land retten. Die beiden Mädchen auf der Rückbank ertrinken. Erst nach 11 Stunden kann das Wrack mit ihren Leichen aus dem Main geborgen werden.

Im Prozess beteuert der Hartz-IV-Empfänger, der seinen Führerschein für 400 Euro in Tschechien erwarb: „Es tut mir wirklich leid.“ Doch viel mehr betont er, wie er seit dem Unglück leide: Ein Attest bescheinigt einen Abszess am After, er streckt Richterin Christine Zoschke die Zunge raus um zu demonstrieren, dass die Haut dort gereizt ist – alles psychosomatisch: „Bei mir ist alles kaputt.“

Der Prozess geht weiter.

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