Aschchabad/Moskau - In der autoritär regierten Republik Turkmenistan in Zentralasien sind die Bibliotheken des Landes drei Jahre nach ihrer pauschalen Schließung wieder geöffnet worden. Alle Büchereien waren 2006 von dem mittlerweile gestorbenen Präsidenten Saparmurad Nijasow verboten worden. Seitdem waren Bücher nur an Schulen zugänglich. Einzige Ausnahme neben dem Koran war ein Werk von Nijasow selbst, das nach Ansicht des damaligen Präsidenten "alle anderen Bücher überflüssig" mache. Jetzt habe Staatschef Gurbanguly Berdymuchammedow die Wiederöffnung angeordnet, wie die Agentur Ria Nowosti am Donnerstag aus der Hauptstadt Aschchabad meldete.

In der bis zu Nijasows Tod Ende 2006 stark abgeschotteten Ex-Sowjetrepublik beseitigt Berdymuchammedow schrittweise die Anordnungen des Diktators, der sich als "Vater aller Turkmenen" (Turkmenbaschi) verehren ließ. So tragen in dem Land heute die Monate wieder ihre ursprünglichen Bezeichnungen und nicht die Namen von Turkmenbaschis Familienmitgliedern. Allerdings erfüllte das gasreiche Land die politischen Reformerwartungen des Westens nicht. (APA/dpa)