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Kirche distanziert sich: Fanatische Katholiken diffamieren Dirk Bach
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Schlosspark Theater
dpa/Sebastian Kunigkeit Millionen mochten den schwergewichtigen, offen schwulen TV-Star – fundamentalistische Katholiken haben ihn nun, nach seinem Tod ins Visier genommen

Christliche Fundamentalisten hetzen auf dem Internetportal kreuz.net gegen den gestorbenen Komiker Dirk Bach – wegen seiner Homosexualität. Nicht nur die Empörung im Web ist groß. Die Deutsche Bischofskonferenz distanzierte sich von der Seite.

„Jetzt brennt er in der ewigen Homo-Hölle“, „Ein Kinderhasser war er auch“ – So lauten Überschriften zu Artikeln über Dirk Bach, die auf der Internetseite kreuz.net veröffentlicht sind. Die Autoren diffamieren den am Montag gestorbenen Komiker als „Sittenverderber“ und „reuelosen und deshalb gottverlassenen Homo-Gestörten“.

Seit Jahren hetzen christliche Fundamentalisten in dem Portal gegen Homosexuelle, Juden und Muslime. Verfassungsschützer beobachten deshalb die Seite. Agieren die Fanatiker normalerweise unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit, so finden ihre Hetz-Artikel über den am Montag gestorbenen Komiker große Resonanz im Internet. „Sprachlos wütend“, schreibt etwa „Trotzendorff“ im Kurznachrichtendienst Twitter. „Diese #kreuznet Scheisse ist so abartig, ich tu mich schwer mich dabei zurück zu halten. Mit Vernunft ist sowas doch nicht bei zu kommen!“, meint „Monica“.

„In der Homo-Hölle abfeiern“


Manche nehmen die Beiträge auch mit Humor. „Also: Schnell schwul werden, damit ich mit Freddy Mercury und Oscar Wilde in der Homo-Hölle abfeiern kann! #kreuznet“, schreibt Matthias Bauer.

Die katholische Kirche distanziert sich von dem Portal, sich auf seiner Internetseite als „Initiative einer internationalen privaten Gruppe von Katholiken in Europa und Übersee, die hauptamtlich im kirchlichen Dienst tätig sind“ bezeichnet. Die Adresse des Herausgebers wird in den USA angegeben. Wer veröffentlicht, darf dies auch anonym tun.

„Begriff des Katholischen grob missbraucht“


„Der Begriff des Katholischen wird von dieser Internetseite grob missbraucht“, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, zu dem Portal „katholisch.de“. Die Deutsche Bischofskonferenz habe sich schon immer deutlich von kreuz.net distanziert, unterstrich Kopp.

Bereits im Frühjahr hatte er in einem Interview gesagt, dass die Seite keine Existenzberechtigung habe. Die Kirche arbeite an Möglichkeiten, gegen die Herausgeber vorzugehen. Einzelheiten wollte er allerdings nicht nennen.
stj
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