Das bieten die Schnäppchenfahnder im Internet
Preissuchen im Internet kann sich lohnen. Wer sich aber nur auf eine Suchmaschine verlässt, zahlt möglicherweise mehr als nötig.
Warum weite Strecken mit dem Auto zurücklegen, wenn die Wunschkamera auch mit der Post und viel billiger als im Handel nach Hause kommt? Das denken sich immer mehr Deutsche und suchen im Internet nach Technikschnäppchen, zumal große Elektrodiscounter wie „Media Markt“ oder „Pro Markt“ längst auch im Internet präsent sind.
Nachhilfe fürs Feilschen
Und die Internet-Preissuchmaschinen können auch dabei helfen, im nächsten Elektronikfachmarkt den Preis herunterzuhandeln: „Wer sich vorher per Internet informiert und die Preislage für das Wunschprodukt kennt, hat bessere Karten beim Feilschen“, empfiehlt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale.
Die Internet-Preisvergleiche durchsuchen die Online-Shops unzähliger Anbieter nach aktuellen Produktpreisen und listen diese auf. Manche Webseiten suchen selbst nach den Shops und nehmen sie in ihre Suche auf, andere integrieren die Angebote nur nach vorheriger Anmeldung. Deshalb ist das Repertoire der virtuellen Preisvergleicher ähnlich unübersichtlich wie die Preisgestaltung der stationären Elektrodiscounter. Lediglich vier Angebote für den Billiglaptop „Asus EeePC 701 4G“ findet beispielsweise Ciao.de, Mitbewerber Preissuchmaschine.de stellt seine Angebotsübersicht dagegen aus 26 Preisen zusammen.
Mehrfach suchen
Verbraucherberater Georg Tryba empfiehlt deshalb, nicht nur bei einem Preisvergleich zu suchen, sondern möglichst drei oder vier Dienste auf die Suche zu schicken, da es keine Suchmaschine gäbe, die pauschal als „die Billigste“ gilt: „Jeder hat mal das billigste Angebot, kann bei der nächsten Suche aber wieder schlechte Ergebnisse liefern“, weiß Tryba. Verbraucher sollten jedoch darauf achten, wie aktuell die Ergebnisse sind.
In der Stichprobe unserer Zeitung wies der Anbieter „Idealo“ beispielsweise für den „Apple iPod Touch“ einen Niedrigpreis von 321,00 Euro bei Amazon aus, im Shop selbst war von diesem Preis jedoch nichts mehr zu sehen. „In jedem Falle vermittelt die Preissuchmaschine lediglich den Kunden an den Anbieter weiter, dessen Endpreis ist verbindlich“, sagt der Verbraucheranwalt Udo Schmidke. Manchmal ist die Suchergebnisübersicht dazu auch noch unübersichtlich.
Bei Ciao.de werden identische Produkte nicht in einem großen Preisvergleich zusammengefasst, sondern mehrfach gelistet. Außerdem bietet ein Großteil der inzwischen über 1000 Preisvergleichsportale in Deutschland überhaupt keinen Mehrwert, weil es sich um sogenannte „White-Label“-Vergleiche handelt, die lediglich auf die Datenbasis eines großen Anbieters verlinken und um das identische Suchergebnis ein eigenes Design herumbauen.
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Mail, wenn Preis fällt
Interessant für Verbraucher können die Zusatzservices sein, mit denen Preisvergleiche im Internet auf sich aufmerksam machen: der „Preisalarm“ bei guenstiger.de schickt eine Mail, wenn der gewünschte Artikel unter einen bestimmten Preis fällt. Bei Preissuchmaschine.de informiert eine „Preisverlauf“-Grafik über die Entwicklung der erfassten Angebote in den letzten Monaten – denn der Preisverfall kann bei elektronischen Geräten schnell voranschreiten.
Auch die Bewertung der angebotenen Produkte ist bei zahlreichen Preisvergleichen möglich – von der einfachen Vergabe von Sternen bis hin zu ausführlichen Testberichten. Idealo liefert eine Übersicht über Tests renommierter Zeitschriften. Geizkragen.de bietet sogar einen eigenen „Verbrauchernews“-Bereich und weist auf Rabattaktionen hin.
Von Sebastian Wieschowski