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25.03.2010 09:53

Wissenschaftskonferenz soll Klarheit über die islamische Aufklärung schaffen

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Pressestelle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Sind die Europäer selbst schuld, dass sich Muslime heute nicht integrieren lassen? Diese Frage steht über einer internationalen Wissenschaftskonferenz des Orientalischen Instituts der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Vom 26. bis 28. März 2010 finden sich in der Lutherstadt Wittenberg internationale Orient-Experten zusammen. Sie wollen erörtern, was eigentlich im 18. Jahrhundert im Orient geschah, als die Europäer zur Aufklärung ansetzten und in die so genannte Moderne starteten.

    Oft wird behauptet, die Muslime hätten gar keine Aufklärung erfahren und seien deshalb heute schwer in den westlichen Ländern zu integrieren. Vor dem Hintergrund aktueller Debatten, wie dem Mohammed-Karikaturen-Streit oder der Diskussion um die deutsche Imamausbildung eine hochaktuelle Frage.

    "Fakt ist: Wir wissen bisher viel zu wenig über diese Zeit, um dieses Bild aufrecht zu erhalten", schränkt Professor Ralf Elger diese Sichtweise ein. Denn Muslime des 18. Jahrhunderts hätten keineswegs im luftleeren Raum gelebt, sondern seien vor allem durch orientalische Christen und Juden mit Europa in Berührung gekommen.

    "Vielleicht gab es sogar muslimische Ansätze einer Aufklärung oder auch Moderne, nur wurden sie durch die kolonialisierungswütigen Europäer zu Nichte gemacht", fügt Elger hinzu.

    Im Herzen des Protestantismus, der Lutherstadt Wittenberg, werden sich deshalb Experten der Fachrichtungen Islamwissenschaft, Lehre vom christlichen Orient und Judaistik treffen und erstmals interdisziplinär die Erkenntnisse der verschiedenen Wissenschaften zusammenführen und vergleichen. Gemeinsam machen sich Wissenschaftler aus den USA, Polen, Ägypten, Israel u. a. auf die Suche nach Spuren der Moderne im Vorderen Orient. "Das ist ein sehr spannendes Unterfangen, bei dem bestimmt trefflich gestritten wird", freut sich Elger, der die Veranstaltung des Orientalischen Instituts der MLU organisiert.

    Titel: "Literaturen im Osmanischen Reich auf der Schwelle zur Moderne"
    Wann: 26. bis 28. März 2010
    Eröffnung der Konferenz: 26. März, 15 Uhr
    Wo: Leucorea-Stiftung, Collegienstr. 62, Lutherstadt Wittenberg

    Die Konferenz findet in Kooperation mit dem Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) statt und wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.

    Zur Person:
    Ralf Elger, 1960 geboren, ist Professor für Islam- und Nahostwissenschaft am Orientalischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Ralf Elger
    Telefon: 0345 55 24070
    E-Mail: ralf.elger@orientphil.uni-halle.de
    Internet: http://www.orientphil.uni-halle.de/sais/ma-elger.php


    Weitere Informationen:

    http://www.orientphil.uni-halle.de/veranstaltungen.php?d=2010-03-26


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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