In der Krise, sollte man meinen, tröstet sich der Mensch mit Süßem. Das tut er auch, allerdings bevorzugt er dabei Billigschokolade. Der Schweizer Schokoladen-Konzern Lindt & Sprüngli musste im Vorjahr Gewinneinbußen von mehr als einem Viertel verzeichnen im Vergleich zu 2008.

Erstmals seit zehn Jahren sei der gesamte Schokoladenmarkt geschrumpft, erklärten Lindt & Sprüngli. In den USA seien mehrere Lindt-Geschäfte geschlossen worden, weil sie zu schlecht liefen. Die Konsumenten würden vermehrt zu Billigschokolade und zu Handelsmarken der Discounter greifen. Außerdem bewegten sich die Preise für Rohstoffe wie Kakaobohnen annähernd auf Rekordniveau. "Das Geschäftsjahr 2009 war in vielerlei Hinsicht ein Übergangsjahr für Lindt & Sprüngli", teilte der Konzern mit.

Der Reingewinn schmolz im vergangenen Jahr um 26,2 Prozent auf 193 Millionen Franken (133 Millionen Euro). Er lag damit aber immer noch im Rahmen der Analystenschätzungen. Wie bereits im Januar bekannt gegeben, sank der Umsatz 2008 auf 2,5 Milliarden Franken.

Für das laufende Jahr rechnet Lindt mit einem Umsatzanstieg um fünf bis sieben Prozent und einem operativen Ergebnis zwischen 300 und 340 Millionen Franken. Mittel- und langfristig verspricht das im Züricher Kilchberg angesiedelte Traditionsunternehmen eine Rückkehr zu früheren Wachstumsraten. So sollen der Umsatz 2011 um sechs bis acht Prozent und der operative Gewinn (Ebit) um acht bis zehn Prozent steigen.

Im Durchschnitt verzehrte jeder Deutsche im vergangenen Jahr zehn Kilogramm Schokolade. Die beliebtesten Sorten waren Vollmilch und Alpenmilch mit 18 Prozent. Große Zuwächse konnte Zartbitterschokolade verzeichnen, auf die 17,8 Prozent entfielen. Exotische Sorten wie Chili- und Pfefferschokolade spielten kaum noch eine Rolle.