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Voll bepackt mit Coffee-to-go und einem kleinen Stückchen für unterwegs treten viele müde Pendler morgens den Weg zum Bahnsteig an. Mit welcher Hand soll jetzt der Türöffner des Zuges betätigt werden? In der rechten Hand die Tasche samt Tüte mit Stückchen, links perfekt ausbalanciert der Coffee-to-go. Und dann klingelt auch noch das Handy in der Jackentasche...

Ersatz für den Plastikdeckel

Die KIT-Studenten Annkathrin Siegert, Philipp Tepper, Dorothee Ott, Walter Oswald und Ursula Simon haben nach einer Lösung für dieses oder ähnliche Probleme gesucht. Die Idee: Coffee-to-go und Gebäck miteinander verbinden. So entwickelten sie eine Möglichkeit, bei der die herkömmlichen Plastikdeckel der Kaffeebecher durch Cookies ersetzt werden. Die Betonung liegt hierbei auf dem "Ersatz". Es gehe nicht darum, einfach einen Cookie auf den Becher zu legen, denn das könne ja jeder, erklärt Dorothee Ott im Gespräch mit ka-news. Deshalb sei es wichtig gewesen, einen Deckelersatz zu finden, der auch diese Eigenschaften erfüllt.

Aus diesem Grund haben die Fünf aus den Studiengängen Chemie- und Bioingenieurwesen sowie Lebensmittelchemie ein ganz eigenes Dichtungsprinzip entwickelt. Es sorgt dafür, dass einerseits der Keks auf dem dampfenden Getränk nicht weich wird und andererseits das Getränk nicht ausläuft. "Das Aroma des Cookies wird sogar besser", sagt Ott, damit hätten auch sie nicht gerechnet. Neben der Verknüpfung des Cookies mit dem Kaffee und der besseren Handhabbarkeit, die dadurch entsteht, hat das ganze Prinzip auch eine ökonomische Komponente: Unnötiger Plastikmüll könne so vermieden werden.

Ideen für neue Lebensmittel

Der Studentenwettbewerb Trophelia ruft jährlich dazu auf, innovative und neue Lebensmittelprodukte zu kreieren. Studenten des KIT waren bisher immer vertreten. Auch in diesem Jahr ging das Team "goKIT" an den Start und stellte neben fünf weiteren Gruppen, die in die Endrunde gekommen sind, ihren "Cookie-to-go" vor. Mit dieser Idee landeten die Studenten auf dem 2. Platz hinter dem "BBQuchen". Sie dürfen damit zwar nicht in den internationalen Wettbewerb ziehen, erhoffen sich aber doch ihre Idee auch weiter zu entwickeln. Eine Person aus der geschilderten Anfangssituation würde es ihnen möglicherweise danken.

Der Studentenwettbewerb Trophelia stammt ursprünglich aus Frankreich, wo er seit 2000 jedes Jahr ausgetragen wird. Seit 2008 wird dieser Wettbewerb europaweit angeboten. Trophelia ist ein Wettbewerb, bei dem Lebensmittelprodukte entworfen werden sollen, die dem aktuellen Verbrauchertrend in Europa ansprechen und dabei unter anderem auch auf ökonomische Aspekte Rücksicht nehmen. Weitere Informationen unter: http://www.fei-bonn.de/veranstaltungen/trophelia/trophelia-2013/.