Islamisten-Nachwuchs :
Der faule Frieden von Paris

Lesezeit: 10 Min.
Pariser Banlieue - Grigny ist ein Vorort im Süden von Paris, wo der Terrorist Amedy Coulibaly aufwuchs
Fremde sind in der Banlieue Grigny bei Paris nicht willkommen. Journalisten erst recht nicht. Wer über den tristen Ort, in dem der Pariser Attentäter Amedy Coulibaly aufwuchs, berichten will, wird von den Rauschgiftbanden bedroht, die die Banlieue beherrschen.

Er muss irgendwo im Hinterhalt gelauert haben. „Haut ab!“, brüllt der Mann plötzlich hinterrücks in fast akzentfreiem Französisch: „Verschwindet!“ Der schmale gepflasterte Weg, der sich zwischen Grünflächen und den verwitterten bunten Fassaden der zwei- bis dreistöckigen Sozialbauten von La Grande Borne schlängelt, erscheint mit einem Mal unendlich lang. „Ihr glaubt wohl, ihr könnt einfach so hierherkommen!“, schreit der Mann. In jeder Hand hält er einen Pflasterstein. „Lauft endlich weg!“, brüllt er wieder, und dann schließt sich auch noch ein Kumpan mit spöttischem Gejohle an. Wir haben keine andere Wahl, als rennend zum Auto zu flüchten.

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