Noch ist kein einziger Libyer, versteckt in einer "Cisalpino"-Toilette, in die Schweiz gelangt. Noch ist kein Schlepper, der seine menschliche Fracht über die grüne Grenze bei Chiasso schmuggeln wollte, dem Grenzwachtkorps ins Netz gegangen. Und der einzige Ägypter, der das Land bewegt, bleibt Samih Sawiris, Großinvestor in Andermatt.

Trotzdem warnen Politiker aller Couleur vor einer biblischen Flüchtlingsflut, die aus Nordafrika nach Europa überschwappe – und auch die Schweiz bedrohe.

Der Zürcher Kantonsrat forderte, "dass keine Flüchtlinge aus Nordafrika aufgenommen werden". Altbundesrat Christoph Blocher ermahnte am vergangenen Dienstagabend in der Mehrzweckhalle Samstagern seine Jünger: "Standhaft bleiben, auch bei Wirtschaftsflüchtlingen aus Afrika." Während SVP-Scharfmacher Christoph Mörgeli in der Arena mutige Freiheitskämpfer als schießwütige Horden diffamiert: "Das sind nicht die Leute, die wir in den Quartieren von Köniz, Frauenfeld oder Ilanz haben wollen."