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Bundesregierung soll Ramadan-Fest ausrichten

Muslime beim gemeinsamen Fastenbrechen in Köln im Jahr 2012. In diesem Jahr dauert der Fastenmonat Ramadan bis zum 27. Juli Muslime beim gemeinsamen Fastenbrechen in Köln im Jahr 2012. In diesem Jahr dauert der Fastenmonat Ramadan bis zum 27. Juli
Muslime beim gemeinsamen Fastenbrechen in Köln im Jahr 2012. In diesem Jahr dauert der Fastenmonat Ramadan bis zum 27. Juli
Quelle: dpa
Was in einigen Bundesländern üblich ist, wünscht sich der türkische Botschafter auch auf Bundesebene: ein Ramadan-Fest als Zeichen dafür, dass der Islam in Deutschland angekommen ist.

Der türkische Botschafter in Deutschland, Hüseyin Avni Karslioglu, wünscht sich ein Ramadan-Fest auf Einladung der Bundesregierung. Dies könne ein Zeichen dafür sein, „dass der Islam in Deutschland angekommen ist“, sagte Karslioglu am Montagabend bei einem Empfang zum Fastenbrechen der Integrationsbeauftragten der Unionsfraktion im Bundestag, Cemile Giousouf (CDU), in Berlin.

In den Bundesländern gebe es bereits viele solcher Veranstaltungen. Er wünsche sich aber ein Ramadan-Fest auf höchster offizieller Ebene in Deutschland wie beispielsweise in den USA, sagte der Botschafter. Dort hat US-Präsident Barack Obama bereits mehrfach zum traditionellen Iftar-Fest ins Weiße Haus eingeladen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière bezeichnete das traditionelle Fastenbrechen im Ramadan als „großes Fest der Versöhnung“ und forderte Christen dazu auf, sich an der muslimischen Tradition ein Beispiel zu nehmen. Christen feierten Weihnachten und Ostern vor allem unter sich. „Da fühlen wir uns besonders wohl: Wenn wir unter uns sind“, sagte der Minister.

De Maizière lobt Versöhnungsgedanken des Ramadan

Beim Fastenbrechen der Muslime sei das anders. Sie würden andere einladen, selbst jene, die anderer Auffassung sind. Versöhnung in den Mittelpunkt stellen mit jenen, mit denen das Versöhnen nicht so leicht sei, „das können wir vom Islam und vom Fastenbrechen lernen“, sagte de Maizière.

Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan sind die Gläubigen aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr zu verzichten. Befreit vom Fasten sind Alte und Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende sowie Soldaten im Krieg. Das Fasten gehört wie das Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka zu den fünf Säulen des Islam.

Der Ramadan ist auch der Monat der guten Taten und der Läuterung von Körper und Seele. Mitmenschlichkeit und Versöhnung werden großgeschrieben, die Gläubigen entrichten die Armensteuer Zakat oder unterstützen Bedürftige. Nach der Überlieferung begannen im Ramadan die Offenbarungen Allahs an den Propheten Mohammed. Die Gläubigen widmen sich daher besonders dem Gebet, in den Moscheen finden Koranunterweisungen statt. Abends treffen sie sich mit Freunden und Verwandten zum gemeinsamen Essen. In vielen islamischen Ländern verkürzen Geschäfte und Behörden im Fastenmonat die Arbeitszeiten. An den Ramadan schließt sich das Fest des Fastenbrechens an.

epd/Leu

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