Auf einen nicht ganz alltäglichen Fall von Vagheit und erster Person Singular in einem Wörterbuchartikel macht ein Ratsuchender im Wer-weiß-was-Forum aufmerksam: Im Artikel zu kreuchen im Deutschen Wörterbuch liest man:

[…] und sich einkrauchen gibt es glaub ich in md. mundart. [Hervorhebung MM.]

„Glaub ich“ liest man in Wörterbüchern sonst nicht. Sie sollen ja eine Hilfe beim Nachschlagen sein und keine weitere Unsicherheit verbreiten. Die erste Person und insbesondere persönliche Anmerkungen sind allgemein eher weniger üblich, eine bekanntere Ausnahme ist der Artikel zu Amtmännin, ebenfalls im Deutschen Wörterbuch:

AMTMÄNNIN, f. uxor praefecti. unsere sel. mutter (der sel. vater war hessischer amtmann zu Steinau an der strasze, † 10 jan. 1796) hiesz beim volk nur die framtmännin d. i. fer oder frau amtmännin.

Dieser Artikel stammt offensichtlich noch aus der Feder von Jacob und Wilhelm Grimm; der Band, in dem der oben zitierte Artikel kreuchen steht, wurde von Rudolf Hildebrand bearbeitet. Der wiederum lebte überwiegend in Leipzig, also im mitteldeutschen („md.“) Sprachraum — dort mag es sein, dass er den Ausdruck „sich einkrauchen“ (der im Wörterbuch von Adelung nicht auftaucht) gehört hat. Aber dass es dazu keinen Beleg gibt und dann noch dieser subjektive Unsicherheitsausdruck verwendet wird — das ist schon kurios, und als Kuriosum steht der Artikel denn auch hier.