Volksverhetzung?: Staatsanwalt prüft Predigt von Pöbel-Pastor

Von: Von MARTIN von SCHADE

Mitte – Er ist die „Peitsche Gottes“, der Mann, über den ganz Bremen spricht. Und seine letzte Predigt ist gerade ein Fall für den Staatsanwalt!

St.-Martini-Pastor Olaf Latzel. Er soll in einer Predigt zum Hass auf andere Religionen aufgerufen haben. Renke Brahms, Bremens oberster evangelischer Theologe: „Das ist geistige Brandstiftung.“

Bürgermeister Jens Böhrnsen sah die Latzel-Predigt „gegen den sozialen Frieden in Bremen“ gerichtet. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob sie gegen Latzel wegen Volksverhetzung ermitteln soll.

Was hat der streitbare Gottesmann denn da gepredigt? Latzel verteidigte das erste der zehn Gebote aus der Bibel: Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben Mir.

Sprach sich neben „anderen Göttern“ sogar gegen Talismane aus. Auch gegen Buddha-Figuren. „Auch wenn er ein dicker, alter, lieber Mann ist, aber: Das muss weg.“

Seine Predigt hieß „Die Reinigung des eigenen Hauses.“

Ist man damit ein Hass-Prediger und Volksverhetzer? Immerhin sprach Latzel von „keinen Gemeinsamkeiten mit dem Islam“, verurteilte das gemeinsame Beten von Pastoren, Rabbinern und Imamen. „Das ist Götzendienst!“

Er sprach aber auch in seiner Predigt: „Wir haben den einzelnen Muslimen in Liebe zu begegnen. Müssen uns bei Angriffen vor sie stellen.“

Die St.-Martini-Gemeinde gilt als streng kirchenkonservativ

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Foto: Thomas Barth

Wie kam es eigentlich zu der umstrittenen Predigt? Es war ein Streit mit seinem Amts-Vorgänger! Pastor Jens Motschmann hatte in einem Bremer Klatschblatt gefordert, ein religiöses Gemeinschaftshaus zu errichten. Für Moslems, Juden und Christen.

Das konnte der erzkonservative Pastor nicht auf sich beruhen lassen. Latzel lederte los.

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