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14.03.2011 13:44

Fürstinnen und Konfession im 16. Jahrhundert: öffentl. Vortrag an der Forschungsbibliothek Gotha

Stefanie Wiehl Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Europäische Geschichte

    Die renommierte Frühneuzeithistorikerin Heide Wunder nimmt die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten hochadliger Frauen im konfessionellen Zeitalter in den Blick. Der öffentliche Abendvortrag am 24. März 2011 findet im Rahmen einer vom Institut für Europäische Geschichte (IEG) Mainz und der Forschungsbibliothek Gotha veranstalteten Tagung statt.

    Fürst und Fürstin kam im Prozess der Reformation wie der Gegenreformation eine besondere Rolle zu. Ihre Herrschaftsstellung erlaubte es ihnen, ihre persönliche Glaubensüberzeugung landesweit durchzusetzen. Im Rampenlicht der Forschung steht bisher das religions- und konfessionspolitische Handeln der Fürsten, gleich ob sie lutherisch, kalvinistisch oder katholisch waren. Die regierende Fürstin wird dagegen meist als Randfigur dargestellt, die ihrem Gemahl fromm und wohltätig assistiert habe. Die „Reformationsfürstinnen“ Herzogin Elisabeth von Calenberg, Herzogin Elisabeth von Sachsen oder Gräfin Anna von Ostfriesland gelten zwar als mutige Bekennerinnen, aber auch als Ausnahmeerscheinungen. Von den katholischen Fürstinnen ist überhaupt nicht die Rede, ihr Bekenntnis zur römischen Kirche scheint keiner Erklärung bedürftig.
    Die renommierte Kasseler Frühneuzeit- und Geschlechterhistorikerin Heide Wunder wählt in ihrem Vortrag eine andere Perspektive: Die Fürstin erscheint als Handelnde, die bestimmten Entscheidungsmöglichkeiten in Glaubensfragen hatte, die sich während des 16. Jahrhunderts wandelten. Wunder fragt danach, wie Fürstinnen zu Anhängerinnen der evangelischen Bewegung wurden, andere dagegen bei der römischen Kirche blieben. Wie entwickelten Fürstinnen in dem keineswegs geradlinigen Prozess der Reformation konfessionelle Identitäten? Welche neuen religionspolitischen Rollen übernahmen sowohl protestantische als auch katholische Fürstinnen? Dabei ist die Bedeutung der rechtlich fixierten Geschlechterordnung auch in einer fürstlichen Ehe nicht zu vernachlässigen, die dem selbständigen Handeln der regierenden Fürstin Grenzen setzte. Frau Wunder führt dieses Panorama an Handlungsmöglichkeiten an einer Vielzahl von Beispielen vor Augen: Auf katholischer Seite sind es Fürstinnen wie Margarete von Anhalt sowie Erzherzogin Maria von Innerösterreich und Herzogin Renata von Bayern. Aus der großen Zahl der protestantischen Fürstinnen erscheinen – neben den prominenten „Reformationsfürstinnen“ – unter anderem Landgräfin Christine von Hessen, Gräfin Barbara von Wertheim und Herzogin Elisabeth von Sachsen, geb. Pfalzgräfin bei Rhein.

    Fürstinnen und Konfession(en).
    Öffentlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Heide Wunder (Kassel) im Rahmen der Tagung „Fürstinnen und Konfession. Beiträge hochadliger Frauen zur Religionspolitik und Bekenntnisbildung“
    Veranstalter: Institut für Europäische Geschichte (IEG) Mainz, Forschungsbibliothek Gotha
    Donnerstag, 24. März 2011, 19:15 Uhr
    Forschungsbibliothek Gotha
    Schloss Friedenstein
    99867 Gotha

    Kontakt:
    Dr. Daniel Gehrt
    Forschungsbibliothek Gotha
    Schloss Friedenstein, 99867 Gotha
    Tel.: (+49) (0)361-7375554
    Fax: (+49) (0)361-7375539
    Mail: Daniel.Gehrt@uni-erfurt.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ieg-mainz.de/likecms/media/public/ieg_pdf/Kolloq-2011-Fuerstinnen.pdf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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