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Rempler löste Messerattacke aus

Prozessauftakt wegen versuchten Totschlags: 19-Jähriger räumt Angriff ein

Der Angeklagte verdeckt vor Verhandlungsbeginn sein Gesicht. Neben ihm sein Verteidiger Carsten Ernst. | © FOTO: SARAH JONEK

Der Angeklagte verdeckt vor Verhandlungsbeginn sein Gesicht. Neben ihm sein Verteidiger Carsten Ernst. | © FOTO: SARAH JONEK

12.01.2014 | 12.01.2014, 00:00

Bielefeld-Baumheide. Ein Streit zwischen zwei Männern ist Mitte September an einer Stadtbahnhaltestelle am Rabenhof so eskaliert, dass einer der Kontrahenten durch einen Messerstich lebensgefährliche Verletzungen erlitt und notoperiert werden musste. Seit gestern muss sich deswegen ein 19-jähriger Bielefelder wegen des Verdachts des versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, das sich Stefan J. (Namen aller Betroffenen geändert) in der Nacht auf den 14. September 2013 mit mehreren Personen auf dem Weg zu einer Tankstelle befand, um alkoholischen Nachschub zu besorgen. In Höhe der Stadtbahnhaltestelle Rabenhof kamen der Gruppe zwei Männer entgegen. Einer von ihnen, der 24-jährige Peter M., rempelte möglicherweise eine Frau aus der Gruppe um Stefan J. leicht an. Die Folge war eine zunächst verbale, dann handgreifliche Auseinandersetzung zwischen J. und M., in deren Verlauf der Jüngere plötzlich ein Messer zückte und dieses seinem Gegenüber wuchtig in den Rücken stieß. Peter M. erlitt durch den Stich eine lebensgefährliche Lungenverletzung, konnte durch eine Notoperation gerettet werden.

In der Verhandlung vor der III. Großen Strafkammer des Landgerichts räumte J. die Auseinandersetzung ein. Er habe, so der Angeklagte, eine Entschuldigung von M. für das Anrempeln der Frau verlangt. Daraufhin sei dieser aggressiv geworden und habe ihn immer wieder angegriffen. "Ich habe dann irgendwann das Messer gezogen", sagte der 19-Jährige. Allerdings habe er gar nicht mitbekommen, M. mit der Waffe getroffen zu haben: "Als er kurz darauf hinfiel, dachte ich erst, der sei besoffen und deswegen gestürzt." J. habe dann sein Oberteil auf M.s Verletzung gedrückt und geschrien, jemand solle einen Krankenwagen verständigen. "Ich habe dann den Sanitätern den Weg zu dem Verletzten gezeigt", sagte er gestern. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.