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Youtube sperrt Wahlwerbespot Die Partei nimmt Familienpolitik zu wörtlich

Ein Wahlspot brachte Youtube auf falsche Gedanken: Das Videoportal sperrte Die Partei mit ihrem Beitrag zur Familienpolitik. Porno oder Werbespot, da war man sich nicht sicher. Nun ist er wieder da.
Von Marius Gerads

Ist es Pornografie, Kunst oder ein normaler Wahlspot für Familienpolitik? Da gehen die Meinungen auseinander. Die Rede ist von einem Wahlwerbespot der Satire-Partei "Die Partei", der gestern Abend nach dem "Heute Journal" im ZDF um 22.35 Uhr lief. Alltäglich ist der Wahlwerbespot nicht, man sieht quasi nichts und hört - Stöhnen.

Nur sehr verschwommen lässt sich ein Liebespaar erkennen, das Geschlechtsverkehr hat. Reflexartig sperrte Youtube das Video erst mal - und gab es dann wieder frei. "Wir dachten schon, das Gestöhne sei Gema-pflichtig oder Youtube habe Angst vor Inhalten", sagt der Parteivorsitzende Martin Sonnebornstern.de.

Youtube jedoch gab zu, einen Fehler gemacht zu haben. Zwar seien pornografische Inhalte auf dem Portal nicht erlaubt, aber im Kontext betrachtet, handele es sich dann doch um einen Wahlwerbespot. Eine Altersbegrenzung hat Youtube trotzdem zugeschaltet. Vielleicht war es wirklich nur ein Fehler - oder die Drohung von Sonnenborn "Wir werden den Laden einfach plattmachen, wenn wir die Macht übernommen haben", hat der Videoplattform doch imponiert.

Sagt der Spot etwas über die familienpolitischen Ziele der Partei aus? Natürlich nicht. Eine Familiengründung wird angedeutet, sehr plastisch in Form eines à la David Hamilton weichgezeichneten Softpornos. Auch der Sänger, der zur Gitarre rhythmisch dem Paar im Hintergrund angepasst vor sich hinträllert, lässt sich mit keiner Silbe über die familienpolitischen Ziele der Partei aus. Inhaltsschwache Wahlvideos sind keine Seltenheit im Wahlkampf. Dieses versucht gar nicht erst, dem Zuschauer etwas vorzugaukeln.

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