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Bundeswehr: Ärger mit Helikoptern

Foto: Michael Sohn/ ASSOCIATED PRESS

Bundeswehr Neuer Marinehubschrauber darf nicht über Meer fliegen

Neuer Ärger für Verteidigungsministerin von der Leyen: Der neue Marinehubschrauber MH90 ist für einen Einsatz über Nord- und Ostsee nicht geeignet. Das steht in einem internen Bundeswehrgutachten, das dem SPIEGEL vorliegt.

Hamburg - In der kommenden Woche will sich Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) vom Bundestag einen Beschaffungsvertrag über 168 Helikopter genehmigen lassen. Wert: Rund 8,5 Milliarden Euro. Dazu gehören auch 18 Marinehubschrauber vom Typ MH90. Doch ein internes Gutachten des Luftfahrtamts der Bundeswehr, das dem SPIEGEL vorliegt, warnt und zählt die Mängel dieses Helikopters auf. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Der Hubschrauber dürfe nicht über Nord- und Ostsee eingesetzt werden, wenn man international gültige Bestimmungen zugrunde lege. Denn der Helikopter erreiche lediglich die "Flugleistungsklasse 3". Dann sind unter anderem Starts und Landungen in dicht besiedeltem Gebiet und medizinische Noteinsätze untersagt sowie der Betrieb einer Rettungswinde nur eingeschränkt zugelassen.

Vor allem aber sei "der Betrieb über Gebieten mit schwierigen Umgebungsbedingungen nicht erlaubt", schreiben die Beamten des Luftfahrtamts. Als ein solches Gebiet ist auch das offene Meer nördlich des 45. Breitengrades definiert - also auch die Nord- und Ostsee. Dort sollen die Marinehubschrauber vor allem eingesetzt werden.

Die Beamten raten deshalb dringend davon ab, sich mit Ausnahmeregelungen über die internationalen Sicherheitsstandards hinwegzusetzen. Für ein "neu zu beschaffendes Luftfahrzeug in der Größenklasse" des MH90 dürften "keine Ausnahmen notwendig sein".