0511web Blog
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Aus aktuellem Anlass bietet sich mal wieder ein „Die Sendung mit der Facebook-Maus“ mit dem „Erklärfacebookbär“ an. Die Geschichte könnte wie folgt anfangen: es war einmal ein kleines Facebook-Profil, das streunte durch die große, weite Welt der Bits und Bytes. Es traf sich mit anderen Facebook-Profilen und sie befreundeten sich. Es machte viel Spaß gemeinsam durch die Facebook-Welt zu wandern, sich gegenseitig Fotos zu zeigen, zu diskutieren, Ihr kennt das ja alles.

Das kleine Facebook-Profil konnte sich die anderen kleinen und großen Facebook-Profile anschauen, lernte sie dadurch besser kennen oder entdeckte neue andere kleine Facebook-Profile. Auch selber gab das kleine Facebook-Profil das eine oder andere auf seiner Info-Seite oder der Pinnwand von sich preis. Doch wer sah das alles? Also, außer den eigenen Facebook-Profil-Freunden? Und wer von den Fremden streunte auf dem eigenen Profil, traute sich nicht anzufragen oder wer von den Freunden war einfach nur mal kurz zu Besuch, ohne Bescheid zu sagen?  Das kleine Facebook-Profil wurde neugierig und begann zu suchen. In den Hilfetexten vom großem Papa Facebook war nichts davon zu finden. Papa Facebook sagte sogar, dass es gar nicht möglich sei, zu schauen, wer das eigene Profil besucht hat. Das kleine Facebook-Profil kratzte sich am Kopf und überlegte laut: „Wenn ich bei Tante XING zu Besuch bin, dann kann ich doch auch sehen, wer auf meinem Profil war. Ebenso bei Onkel LinkedIn, wenn ich es freigeschaltet habe.“ Denn Onkel LinkedIn erlaubt nur den Blick über den Byte-Zaun, wenn man selber ein kleines Checkbox-Gartentor einbaut.

Die Rettung naht, Papa Facebook wird es schon nicht merken

So begab es sich, dass das kleine Facebook-Profil gedankenverloren durch die Timeline streunte: doch bevor er nur seinen innigsten Wunsch wieder aussprechen konnte, bevor der nächste Klick möglich war, lud sich seine kleine Facebook-Profilseite wie von Zauberhand.

Da kam die Lösung ins Blickfeld

Ein guter, wirklich guter Facebook-Profil-Freund, nennen wir ihn Dummy, hatte wohl die Entdeckung des Jahrhunderts gemacht und konnte nun sehen, wer auf seinem Profil war, seine Statusmeldung verriet das. Toll, dachte sich das kleine Facebook-Profil. Das möchte ich auch. So klickte das kleine Facebook-Profil auf den Link zur märchenhaft erscheinenden Anwendung. Es erlaubte dieser magischen Anwendung alles, was diese befahl. Schließlich muss man ja eine Menge geben, bevor man erhält, so dachte sich das kleine Facebook-Profil. Papa Facebook hat zwar gesagt, dass das nicht ginge und quasi verboten, aber wird schon okay sein. Die entwickeln ja ständig neue Magic-Tools, das wird ein gutes sein.

Zauber und Magie umhüllten das kleine Facebook-Profil jedoch nicht, im Gegenteil. Diese böse, böse Anwendung, nennen wir sie Hexe, fing an, im Namen von dem kleinen Facebook-Profil, auf die Pinnwände seiner kleinen Facebook-Profil-Freunde zu posten. Die Hexe schrieb in seinem Namen einfach so:

„I just saw who checks me out the most here on Facebook!
You can see who stalks you, too!“

Und setzte danach den Link auf die eigene Hexenhäuschen-Anwendung, auf die das kleine Facebook-Profil gegangen war. Zuerst dachte das kleine Facebook-Profil, das ginge schon in Ordnung, wenn es doch nur sehen könnte, wer auf seinem Profil gewesen sei. Doch nun stellte die Hexe Bedingungen. Nicht nur, dass man die leckeren Hexenhäuschen-Kekse nicht anknabbern durfte, die Hexe wollte noch mehr Lebkuchen für das Häuschen, und meint damit Benutzer. Und erst dann sollte sich die magische Wendung ergeben, dass das kleine Facebook-Profil endlich seine Profilbesucher sehen dürfte. So versprach die Hexe zumindest mit Engelsstimme.

Das kleine Facebook-Profil ging mit hängenden Ohren durch die große, weite Facebook-Welt und überlegte, warum die böse Hexe so gemein zu ihm war. Erst große Versprechen machen und dann nicht halten. Ganz viele Daten sammeln, aber nix wieder abgeben. Da las es auf der Pinnwand seiner liebsten Facebook-Freundin folgendes:

Facebook-Statusmeldung von Nicole Y. Männl

Er kennt seine Facebook-Freundin Nicole bestens und vertraut ihr. Sie kennt sich gut aus, dachte das kleine Facebook-Profil. Dank ihr fiel ihm wie Pixel vor den Augen, als er erkannte, welcher bösen Anwendungs-Hexe er vorher — mit falschen Versprechungen — aufgesessen war. Die klickgeile Datensammel-Hexe kann ihr Versprechen gar nicht halten, die gaukelt nur etwas vor, was es nicht gibt.

Nun ist Handeln auf Facebook angesagt

Das kleine Facebook-Profil ging ganz schnell in seine Einstellungen und blockte die böse Hexen-Anwendung. [Update:] Eine Anleitung dazu hatte es auch gefunden: Facebook-Anwendungen blockieren – wie geht das? Es löschte die Statusmeldungen, die die böse Hexe auf die Profilwände (in seinem Namen) gepostet hatte. Es entschuldigte sich öffentlich mit einer Statusmeldung bei seinen kleinen Facebook-Profil-Freunden und warnte diese davor, die böse Hexen-App zu benutzen. Viel Verständnis kam ihm entgegen, als er zugab, sich getäuscht zu haben. Das eine oder andere Danke war auch dabei, weil es die anderen Facebook-Profile davor bewahrt hatte, der bösen Hexen-App zu folgen.

Und wenn sie ihr Profil nicht gelöscht haben, dann leben sie weiter in der bunten Facebook-Welt, ohne jemals zu wissen, wer ihr Profil besucht hat.

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