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Städte im Ausnahmezustand
zur Kulturgeschichte der Reichstage des 16. Jahrhunderts
Anna Pongracz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Alfred Kohler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8415
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29187.47297.451769-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Am Anfang dieser Arbeit stand folgende Überlegung: Die Reichstage des 16. Jahrhunderts wa-ren in ihrer Art einzigartig, da die Kaiser meist selbst anwesend waren und gemeinsam mit einer zum Teil große Menge der Reichsstände über lange Zeiten in einer Stadt lebten, um dort Politik zu machen. In Einbetracht des Verhältnisses zwischen Bewohnern und Besuchern wird klar, dass sich bei einer so großen Menge Menschen auf dem kleinen Raum der austragenden Reichstags-städte eine Stadt wochenlang quasi im Ausnahmezustand befinden musste. Diese Planung musste natürlich nicht nur von und in der Stadt selbst koordiniert werden, sondern alle zum Reichstag reisenden Stände befassten sich zu Hause und in der Stadt mit den Vorberei-tungen auf die Tagung. Zahlreiche Felder des täglichen Lebens waren von dieser außergewöhnli-chen Situation betroffen. Dies reichte von der Frage nach der Unterkunft bis zur Versorgung mit Lebens- und Futtermitteln, was sich beides als kostenaufwändig und planungs- und kontrollin-tensiv erwies. Außerdem herrschte aber auch eine Art Ausnahmezustand in juristischen Fragen ebenso wie in allen Fragen rund um die Sicherheit aller in der Stadt weilenden Menschen. Auch die Hygiene durfte bei dieser gewaltigen Ansammlung von Menschen nicht außer Acht gelassen werden. In Bezug auf den dargestellten Prunk und die zahlreichen auf dem Reichstag stattfin-denden Feste war die Situation für die Stadt und ihre Bewohner sicherlich auch nicht gewöhn-lich. Schließlich soll noch die Frage gestellt werden, wie kostenaufwändig die Anwesenheit am Reichstag für die verschiedenen Stände gewesen ist. Einerseits war es Ziel dieser Arbeit, ein möglichst fundiertes, breit gefächertes und buntes Bild des Ausnahmezustandes Reichstag zu zeichnen. Dies sollte in möglichst vielen Facetten, die von Anreise über Herberge und Versorgung bis zur Sicherheit und den Vergnügungen reichten, dar-gestellt werden. Ein zweites Ziel war, die Ergebnisse der hier getätigten Forschung in einen grö-ßeren Zusammenhang zu stellen, sich also in diesem Fall vom Reichstag weg zu bewegen und das oben Besprochene in einen größeren Kontext der Frühen Neuzeit einzuordnen, was zum Teil in Angriff genommen zum Teil aber auch nur in mögliche Aussicht gestellt wurde.
Abstract
(Englisch)
The 16th century diets of the Holy Roman Empire differed from those in other centuries because the Emperor was personally attending them on most occasions. This pulled a large number of the nobility of the Empire to those diets, who were then living together in one city for long periods in order to debate German politics. Looking at the ratio of people living in the cities carrying out the event and those coming to the cities, it seems clear that with the huge amount of people liv-ing on such a small amount of space the city must have been in a permanent constraint. The diets needed a lot of planning in advance in the cities themselves as well as all around the Empire where people made various different preparations in order to move to the appointed city. The daily life in the respective city was influenced by the events in a large number of ways: ac-commodation had to be found and sometimes refurbished for the large number of people coming and food and forage had to be provided for, which was complex in terms of planning and super-vision as well as costly. Other difficult questions included those of the different levels of juris-diction in the city as well as how to provide security for the numerous VIP guests of the diet. With the large number of people present hygienic measures also had to be taken into account. For the local population the numerous festivities were a unique opportunity to experience the riches of the Empire. Finally, the economic constraint but also the possibilities to make money discussed in the paper affected all parties present at the diet. The aims of this paper were twofold: firstly, to provide a well-grounded and colourful picture of the cultural history of the 16th century diets concerning a wide variety of questions from lodging and food-supply to security and festivities. The second aim of this paper was to embed the find-ings of this research into a larger context of daily life in the Early Modern period. For some of the areas discussed in the paper only new ideas and further fields of study could be generated, thus showing the limitations of working on such a vast area of study. For others, however, the setting into a larger context could be accomplished.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
holy roman Empire 16th century diet cultural history
Schlagwörter
(Deutsch)
Hl. Röm. Reich 16. Jahrhundert Reichstag Kulturgeschichte Alltagsgeschichte
Autor*innen
Anna Pongracz
Haupttitel (Deutsch)
Städte im Ausnahmezustand
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Kulturgeschichte der Reichstage des 16. Jahrhunderts
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
132 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alfred Kohler
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.42 Deutsche Geschichte 1500-1800 ,
15 Geschichte > 15.45 Geschichte der deutschen Länder und Städte: Allgemeines
AC Nummer
AC08016805
Utheses ID
7584
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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