Der islamische Theologe Scheich Bandar al-Khaibari hat seine ganz eigenen Ansichten über die Erde. In einer Moschee beantwortete der Rechtsgelehrte Fragen, die Gläubige zuvor schriftlich eingereicht hatten. So wollte beispielsweise einer der Anhänger wissen, ob die Erde sich drehe oder stillstehe. Hobby-Astronom al-Khaibari hatte darauf natürlich eine Antwort parat.
Sie stehe still, sagte der Geistliche so, als könne es auf die Frage gar keine andere Antwort geben. Und mit seiner Meinung stehe er auch nicht allein da, so der arabische Prediger. Etliche höherrangige Islam-Gelehrte hätten bereits vor ihm dasselbe festgestellt.
Al-Khaibari ist nicht nur ein Mann des Wortes, er will den Gläubigen auch in der Praxis beweisen, dass seine Theorie richtig ist. Dafür benötigt er lediglich einen kleinen Wasserbecher, der ihm für seine Vorführung als Erdkugel dient.
Wenn das Flugzeug in der Luft anhält
„Wenn wir den Flughafen Sharjah (in den Vereinigten Arabischen Emiraten, d. Red.) auf einem internationalen Flug nach China fliegen“, sagte al-Khaibari., „und die Erde würde sich tatsächlich drehen. Würde ihm dann nicht China entgegenkommen, wenn es in der Luft anhält? Stimmt's oder nicht?“ Und weiter: „Wenn die Erde in die andere Richtung rotiert, dann wird das Flugzeug China nicht erreichen können, weil China sich mit dem Flugzeug mitdreht.“
Mittlerweile amüsiert sich auch das arabischsprachige Netz unter einem Hashtag, das sich mit „Prediger verneint die Rotation der Erde“ übersetzen lässt, über die abenteuerlichen Thesen al-Khaibaris. Ein Twitter-Nutzer forderte etwa die Nasa auf, dem Prediger Nachhilfe zu geben.
Die amerikanische Weltraumbehörde könnte mit al-Khaibari gleich noch eine weitere Frage klären. Denn, wie der TV-Sender „Al Arabiya“ berichtet, hatte der Kleriker auch schon die Mondlandung angezweifelt: Sie sei eine Erfindung Hollywoods.