Rückblick auf Wochen voller neuer, interessanter Eindrücke: Lisa Kostrzewa schaut auf die Weiten des Thuma Forest Reserve. Foto: Kostrzewa Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach Malawi verbringt Furtwanger Studentin in Sansibar noch zwei Freizeitwochen / Sechs Wochen im Camp im Thuma Forest Reserve

Von Lisa Kostrzewa

Furtwangen. Lisa Kostrzewa, Studentin der Medienkonzeption, hat Furtwangen für ein Semester den Rücken gekehrt. Sie ist nach Malawi geflogen. In diesem ostafrikanischen Land ist sie für die Wildlife Action Group aktiv. Hier ist ihr vierter Bericht.

"Nach sechs Wochen im Thuma Forest Reserve habe ich das Camp verlassen, um weiterzureisen. Die letzten Tage waren wunderschön und der Abschied ist mir sehr schwer gefallen. Mit der Arbeit sind wir gut fertig geworden, und ich werde diese von Deutschland aus weiterführen. Es ist wichtig, den Schutz des Waldes und der Tiere mehr ins Bewusstsein aller zu rücken. Ansonsten ist bald nicht mehr viel davon übrig.

Bevor ich abgereist bin, habe ich eine kleine Party für Lynn und die Scouts organisiert. Mit Bier und Stockbrot saßen wir um das Lagerfeuer und haben meinen letzten Tag ausklingen lassen.

Mit dem Bus ging es dann weiter nach Tansania. Nach 30 Stunden Fahrt bin ich gut in Daressalam angekommen. Die Reise war angenehm und es gab Bananenpalmen und endlose Hänge mit Tee zu bestaunen. Für die ersten beiden Nächte in der Stadt habe ich mir ein schönes Hotel mit eigenem Zimmer und Bad gegönnt. Leider habe ich mich nicht wohler gefühlt als in dem Camp im Thuma Forest Reserve ohne Elektrizität und fließend Wasser.

Tansania ist anders als Malawi, vor allem die Kultur und die Menschen unterscheiden sich sehr. Malawi ist weniger touristisch. Die Menschen sind sehr hilfsbereit und freundlich. Für die Einheimischen ist es eine Ehre, wenn ein Weißer sie um Hilfe bittet und sie helfen können. Obwohl es dort viel Armut gibt, hat keiner je versucht, mich auszurauben oder zu betrügen. Im Gegenteil, wenn wir mit dem Geländewagen durch die umliegenden Dörfer gefahren sind, nahmen wir uns die Zeit, hielten an, um die Menschen kennenzulernen und mit ihnen zu sprechen. Oft haben sie mir Erdnüsse geschenkt. Ihr Essen reicht meist gerade aus, um die eigenen Familie zu ernähren und dennoch teilen sie gerne mit dir. Für mich ist Malawi eines der wunderbarsten und faszinierendsten Länder. Die Kultur ist einzigartig, und die Menschen sind unglaublich freundlich. Ich habe mich sicher gefühlt und konnte mich frei bewegen, egal ob ich nun mit den Scouts im Busch unterwegs war oder allein in der Stadt.

In Tansania hingegen ist man vor allem in den großen Städten als weißes Mädchen, das allein unterwegs ist, nicht sicher.

Ich muss sehr vorsichtig sein und meine Sachen immer im Auge behalten. Die Einheimischen sind an Touristen gewöhnt und versuchen, ihnen für jede kleine Gefälligkeit oder Hilfe das Geld aus der Tasche zu ziehen.

"In Sansibar kann ich mich frei bewegen"

Nach zwei Nächten in der lauten Stadt Daressalam habe ich den Trubel hinter mir gelassen und die Fähre nach Sansibar genommen. Sansibar ist umwerfend, ganz anders als das Festland. Hier verstecken sich auch all die netten Menschen, die ich in Daressalam so vermisst habe. Die Insel betrachtet sich gerne als eigenständig, und die Menschen werden nicht mit denen vom Festland verglichen. Hier herrscht richtiges Urlaubsfeeling mit wunderschönen Stränden und kristallklarem Wasser. Ich fühle mich sicher und kann mich frei bewegen. Die Menschen sind offen und freundlich. Ich freue mich sehr, hier noch zwei Wochen verbringen zu können, bevor es wieder zurück in die Heimat geht."